Bundesregierung verfehlt Ziele für Ökolandwirtschaft
Der Ernährungssektor in Deutschland sei heute für ein Fünftel der Treibhausgasemissionen verantwortlich, heißt es. Vor allem die Belastung von Luft, Böden und Grundwasser durch übermäßigen Einsatz von Stickstoff als Dünger müsse dringend reduziert werden. Nur ein Teil des Stickstoffs wird von den Pflanzen aufgenommen, der Rest gelangt in Luft und Grundwasser. Schon jetzt weisen einer UBA-Studie zufolge mehr als ein Viertel aller Grundwasservorkommen in Deutschland zu hohe Nitratwerte auf. Das Ziel der Bundesregierung, den Stickstoffüberschuss pro Hektar Ackerfläche und Jahr auf 80 Kilogramm zu senken, ist weit verfehlt.
Der Ausbau der Ökolandwirtschaft, die mit deutlich weniger Stickstoff, Pestiziden, Energie und CO2 auskommt, liegt ebenfalls weit hinter dem Plan. Die Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung sieht einen Anteil von 20 Prozent vor – bisher werden aber nur wenig mehr als sechs Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche ökologisch bewirtschaftet. „Wenn wir so weitermachen wie bisher, erreichen wir unser nationales Ziel von 20 Prozent Ökolandwirtschaft erst im Jahre 2078“, sagt UBA-Präsident Thomas Holzmann. Die Nachfrage nach Bioprodukten ist gleichzeitig hoch wie nie, Ökobauern könnten doppelt so viel absetzen, wie sie in Deutschland anbauen.
Ökolandwirtschaft zahlt sich nach 2 Jahren aus
Ökolandwirtschaft zahlt sich dennoch aus – wenn die zwei Probejahre erst mal rum sind. Denn Bauern, die auf Ökolandbau umstellen, haben ein teures Problem: Zwei Jahre lang müssen sie nach den höheren Biostandards – und höheren Kosten – produzieren, dürfen die Produkte aber nur als konventionelle Ware verkaufen. Für die höheren Kosten, fordern UBA und VZBV, sollen die Landwirte aus der EU-Agrarförderung entschädigt werden.
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