Meeresstrand-Dreizack – altes Gemüse geht in Serie

Meeresstrand- Dreizack - Mulberry Street Bremerhaven
Phillip Probst, Küchenchef im Restaurant Mulberry Street
Phillip Probst, Küchenchef im Restaurant Mulberry Street

Altes Gemüse – ne, nicht altbacken, sondern mit Tradition – kommt ab sofort hier bei uns in unregelmäßig regelmäßigen Abständen auf den digitalen Tisch, also den Desktop. Könnt ihr dann ausdrucken oder einfach nachkochen, wie es euch beliebt.

Inspiration kommt dieses Mal von Phillip Probst, Küchenchef im brandneuen Hotelrestaurant Mulberry Street im Liberty Bremerhaven. Er ist einer der wenigen, der den bedrohten Meeresstrand-Dreizack ernten und verarbeiten durfte.

Was sich aus altem Gemüse machen lässt, zeigen wir in unserer Serie. Sinn und Zweck davon sind leicht erklärt: Altes Gemüse ist nicht nur „in“, sondern sorgt auch für weniger Einheitsbrei, dafür aber mehr kulinarische Vielfalt.

 

Meeresstrand-Dreizack hat Saison

Alleine der Name dieser fast vergessenen Gemüsesorte klingt schon fabelhaft: Meeresstrand-Dreizack (landläufig auch als Röhrkohl oder Salz-Dreizack bekannt). Gleich hat man Bilder von einem gut zornigen Neptun vor Augen, der mit seinem Dreizack das Meer aufwühlt. Dabei kommt der Meeresstrand-Dreizack dann doch eher unscheinbar daher und erinnert optisch sehr an an Schnittlauch. Geschmacklich ist er durch sein Koriander-Aroma und den leicht salzig-würzigen Geschmack allerdings eine Wucht.

Der Meeresstrand-Dreizack wächst zur Spargelzeit, vorzugsweise auf den Salzwiesen an der Nordseeküste, wo er wie das Stangengemüse gestochen wird. Da er auf der Roten Liste gefährdeter Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands steht, darf er nur privat von Einheimischen im Mai und Juni geerntet werden. Auch Phillip Probst vom Restaurant Mulberry Street im neueröffneten Liberty Hotel Bremerhaven hätte den Meeresstrand-Dreizack gerne auf seine Karte gesetzt – ist aber verboten. Jenen, die dennoch irgendwann in den Genuss dieser Rarität kommen, empfiehlt der Koch  die Kombination mit gebratenem Gemüse oder zu asiatischen Gerichten.

Weitere verbreitete Sorten des Röhrkohls können aber auch in anderen Küchen durchaus für Abwechslung auf der Karte sorgen.

A la Carte: Blattkohl kommt auf die Karte

Blattkohl-Ernte - Marko Seibold

Altes Gemüse – ne, nicht altbacken, sondern mit Tradition – kommt ab sofort hier bei uns in unregelmäßig regelmäßigen Abständen auf den digitalen Tisch, also den Desktop. Könnt ihr dann ausdrucken oder einfach nachkochen, wie es euch beliebt.

Inspiration kommt von Thomas Sampl, der als „Hoben Köök“ am liebsten die Hamburger Küche wiederbelebt und auf Sterneniveau erhebt.

Was sich aus altem Gemüse machen lässt, zeigen wir in unserer Serie. Sinn und Zweck davon sind leicht erklärt: Altes Gemüse ist nicht nur „in“, sondern sorgt auch für weniger Einheitsbrei, dafür aber mehr kulinarische Vielfalt.

Blattkohl, Wildkohl, Scheerkohl

Blattkohl-Ernte - Marko Seibold
A la Carte: Blattkohl kommt auf die Karte

Kaum wird es draußen wieder kälter, steigt der Appetit auf Deftiges. Kohl ist da ganz weit vorne auf der Speisekarte. Eine echte Rarität ist dabei der Bremer Scheerkohl. Die Organisation Slow Food hat das Gemüse sogar in die „Arche des guten Geschmacks“ aufgenommen. Mit der Aktion soll dem Vergessen bedrohter Lebensmittel entgegen gewirkt werden.

Auch Wildkohl, der auf steinigem Boden in Deutschland eigentlich nur noch auf Helgoland zu finden ist, gehört zu den „bedrohten Sorten“. Wie immer bestimmt aber die Nachfrage den Markt und alte Gemüsesorten sind gefragte denn je. Dementsprechend findet man diese Gemüsesorten wieder häufiger. Einige Landwirte, wie Marko Seibold pflanzen sie sogar auf Anfrage ab einer bestimmten Abnahmen an.

Thomas Sampl kocht in der diesmaligen Folge der alten Gemüsesorten mit Blattkohl, von dem sowohl die gewellten Blätter als auch die Stängel verarbeitet werden können. Er schmeckt buttrig-nussig mit leichter Senfnote. Das Gemüse ist sehr genügsam und lässt sich schnell und einfach zubereiten.

Blattkohl verarbeiten

Inspiriert von Thomas Sampl

  • Blattkohl-Stängel und Blätter gründlich waschen, anschließend grob hacken.
  • Nussbutter ansetzen und darin Tomaten, Schalotten und die Blattkohl-Stängel dünsten.
  • Mit Gemüsebrühe ablöschen, körnigen Senf und Lorbeer hinzugeben.
  • Den Fond herunterkochen lassen und dann die gehackten Blattkohl-Blätter unterheben. Mit etwas Butter glasieren.
  • Mit Kümmel, Salz und Pfeffer abschmecken.

Blattkohl passt aufgrund seines senfigen Aromas sehr gut zu konfierten Hähnchenkeulen oder gebratener Hähnchenbrust. Auch zu Wildschwein harmoniert das Herbstgemüse.

Noch mehr Inspiration, was sich mit alten Gemüsesorten anstellen lässt, findet ihr hier:

Kerbelrübchen Anschnitt - Marko Seibold
Kerbelrübchen
Bronzefenchelblüten - Marko Seibold
Bronzefenchel

Gesucht: Noch mehr Idee zu altem Gemüse

Ihr habt weitere Ideen rund um altes Gemüse wie den Bronzefenchel? Her damit (mitmachen@green-chefs.de) und ihr bekommt ein Plätzchen in dieser schönen, neuen Galerie der alten Gemüsesorten.

Bronzefenchel – altes Gemüse in Serie

Bronzefenchelblüten - Marko Seibold

Altes Gemüse – ne, nicht altbacken, sondern mit Tradition – kommt ab sofort hier bei uns in unregelmäßig regelmäßigen Abständen auf den digitalen Tisch, also den Desktop. Könnt ihr dann ausdrucken oder einfach nachkochen, wie es euch beliebt.

Inspiration kommt von Thomas Sampl, der als „Hoben Köök“ am liebsten die Hamburger Küche wiederbelebt und auf Sterneniveau erhebt.

Was sich aus altem Gemüse machen lässt, zeigen wir in unserer neuen Serie. Sinn und Zweck davon sind leicht erklärt: Altes Gemüse ist nicht nur „in“, sondern sorgt auch für weniger Einheitsbrei, dafür aber mehr kulinarische Vielfalt.

Bronzefenchel hat Saison

Bronzefenchel-Spitzen - Marko Seibold

Der Bronzefenchel gilt als der hübsche Bruder des Gewürzfenchels.

Im Gegensatz zum bekannten Fenchel, dessen Geschmack stark an Anis erinnert, kommt er dezenter und eher herb daher. Deshalb sollte er auch nur sparsam verwendet werden. Dann aber kommen die schönen Bitterstoffe gut zur Geltung.

Von der Pflanze lassen sich sowohl die bronzefarbenen, dillähnlichen Blätter als auch die Blüten und Samen verarbeiten.

Bronzefenchel verarbeiten

Inspiriert von Thomas Sampl

  • Bronzefenchel-Blätter abzupfen und die Stiele mit Distelöl mischen. Dazu kommt ein wenig frischer, gehackter Knoblauch und in Streifen geschnittene Schalotten.
  • Bunte Tomaten klein schneiden und auf einem Blech verteilen. Die vorbereiteten Bronzefenchel-Stiele darauf verteilen und bei 150°C für 20 Minuten backen. Anschließend die Stiele wieder entfernen.
  • Bronzefenchel-Spitzen hacken und unter die Ofentomaten heben. Außerdem Ziegenfrischkäse in Flocken darüber verteilen und mit Distelöl, Salz und Pfeffer abschmecken.
  • Garniert mit gerösteten Leinsamen ist die Vorspeise fertig zum Servieren.

Noch mehr Inspiration, was sich mit alten Gemüsesorten anstellen lässt, findet ihr hier:

Kerbelrübchen Anschnitt - Marko Seibold
Kerbelrübchen

Gesucht: Noch mehr Idee zu altem Gemüse

Ihr habt weitere Ideen rund um altes Gemüse wie den Bronzefenchel? Her damit (mitmachen@green-chefs.de) und ihr bekommt ein Plätzchen in dieser schönen, neuen Galerie der alten Gemüsesorten.

Kerbelrüben – altes Gemüse in Serie

Kerbelrübchen Anschnitt - Marko Seibold

Altes Gemüse – ne, nicht altbacken, sondern mit Tradition – kommt ab sofort hier bei uns in unregelmäßig regelmäßigen Abständen auf den digitalen Tisch, also den Desktop. Könnt ihr dann ausdrucken oder einfach nachkochen, wie es euch beliebt.

Inspiration kommt von Thomas Sampl, der als „Hoben Köök“ am liebsten die Hamburger Küche wiederbelebt und auf Sterneniveau erhebt.

Was sich aus altem Gemüse machen lässt, zeigen wir in unserer neuen Serie. Sinn und Zweck davon sind leicht erklärt: Altes Gemüse ist nicht nur „in“, sondern sorgt auch für weniger Einheitsbrei, dafür aber mehr kulinarische Vielfalt.

Kerbelrübchen haben Saison

Kerbelrübchen Anschnitt - Marko Seibold
Kerbelrübchen von Marko Seibold

Los geht’s mit Kerbelrüben – auch bekannt als Knollenkerbel oder Rübenkerbel. Kerbelrüben haben nämlich gerade Saison und machen sich gut zu Gegrilltem oder Geschmorrtem. Geschmacklich sind sie zwischen Karotten und Pastinaken einzuordnen. Jetzt geerntet sind sie besonders fein und zart.

Kerbelrüben verarbeiten

Inspiriert von Thomas Sampl

  • Die Rüben werden erst mal geschält, der Strunk entfernt und in die gewünschte Form gebracht.
  • Nussbutter ansetzen und Knoblauch sowie Lorbeer hinzugeben, mit Petersilie abschmecken und ziehen lassen bis alles abgekühlt ist
  • Im Vakuumbeutel kommen nun die vorbereiteten Kerbelrüben und die Buttermasse zusammen. Sie verbringen die Nacht unter Vakuum im Konvektomaten bei 50°C.
  • Die Kerbelrüben können nun nach Bedarf eingesetzt werden. Bis dahin lagern sie am besten kühl.

Wenn es dann so weit ist und die Kerbelrübe Grillgut, Geschmorrtes vom Kaninchen oder Kalbsbäckchen begleiten darf, röstet ihr sie noch kurz in der Pfanne an und mariniert sie mit Leinöl und einer Prise Salz.

Zu diesen Gerichten passt am besten ein kräftiges, dunkles Bier mit schönen Malznoten, denn das harmoniert perfekt mit den in den Kerbelrüben enthaltenen Zuckerstoffen.

Gesucht: Noch mehr Idee zu altem Gemüse

Ihr habt weitere Ideen rund um altes Gemüse wie die Kerbelrübe? Her damit (mitmachen@green-chefs.de) und ihr bekommt ein Plätzchen in dieser schönen, neuen Galerie der alten Gemüsesorten.