Zero Waste: Müll vermeiden statt nur trennen

Zero waste - Adobe Stock

In der Gastronomie ist das Thema Abfallvermeidung wichtiger denn je. Zero Waste bedeutet, Müll nicht nur zu trennen, sondern ihn von vornherein zu vermeiden. Durch praktische Lösungen und kreative Ansätze können Gastronomiebetriebe ihren ökologischen Fußabdruck reduzieren und gleichzeitig Kosten sparen.

Die Philosophie hinter Zero Waste

Zero Waste basiert auf der Idee, dass Abfall nicht einfach entsorgt, sondern als Ressource betrachtet werden sollte. Ziel ist es, so viel wie möglich zu recyceln, wiederzuverwenden oder zu kompostieren. Indem wir den gesamten Lebenszyklus von Lebensmitteln betrachten, können wir Strategien entwickeln, um Abfall zu minimieren und nachhaltiger zu wirtschaften.

Praktische Lösungen für weniger Abfall

Einkaufsplanung und Portionierung: Eine sorgfältige Planung des Einkaufs und der Portionierung kann helfen, Überproduktion und Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Durch die Analyse von Verkaufszahlen und saisonalen Produkten können Betriebe ihre Bestellungen optimieren.

Kreative Verwendung von Resten: Anstatt Reste wegzuwerfen, können sie in neue Gerichte integriert werden. Beispielsweise können Gemüsereste für Brühen oder Saucen verwendet werden, während übriggebliebenes Brot in Croutons oder Pudding verwandelt werden kann.

Kompostierung: Die Einführung eines Kompostsystems für organische Abfälle ist eine effektive Möglichkeit, Abfall zu reduzieren. Kompost kann dann zur Düngung von Pflanzen im eigenen Betrieb oder in der Umgebung verwendet werden.

Nachhaltige Verpackungen: Der Umstieg auf wiederverwendbare oder biologisch abbaubare Verpackungen kann den Abfall erheblich reduzieren. Kunden sollten ermutigt werden, eigene Behälter mitzubringen, um To-Go-Gerichte zu transportieren.

Schulung des Personals: Das Bewusstsein für Zero Waste sollte im gesamten Team verankert werden. Schulungen und Workshops können Mitarbeitende dazu ermutigen, innovative Ideen zur Abfallvermeidung zu entwickeln und umzusetzen.

Fazit

Zero Waste in der Gastronomie erfordert ein Umdenken und kreative Lösungen, die über die bloße Mülltrennung hinausgehen. Indem wir Abfall an der Quelle vermeiden und unsere Ressourcen effizient nutzen, können wir nicht nur die Umwelt schonen, sondern auch unser Geschäft nachhaltig stärken. Lasst uns gemeinsam daran arbeiten, die Gastronomie zu einem Vorreiter in der Abfallvermeidung zu machen!

Erster Zero-Waste-Beachclub in Hamburg

Rindermarkthalle setzt auf Rindermarkthalle Zero-Waste-Beachclub

Deutschlands erster Zero-Waste-Beachclub eröffnet in Hamburg auf dem Platz vor der Rindermarkthalle.

Erster Zero-Waste-Beachclub Deutschlands eröffnet

Neben allerlei Vergnüglichkeiten und entspannter Atmosphäre zum Sonnenbaden steht beim Zero-Waste-Beachclub die Vermeidung von Müll und Ressourcenschonung im Fokus. Die Initiatoren Rindermarkthalle St. Pauli, Teamgeist Nord GmbH und Stückgut – Unverpackt Einkaufen wollen auf dem sogenannten Karo Beach außerdem überwiegend nachhaltige und faire Lebensmittel anbieten, die die Gastronomen der Rindermarkthalle aus der Region beziehen.

90 Prozent weniger Müll am „Strand“

Rindermarkthalle Zero-Waste-Beachclub
Zero-Waste-Beachclub vor Hamburger Rindermarkthalle

Alle servierten Speisen, die im Zero-Waste-Beachclub, angeboten werden, kommen auf Mehrweggeschirr zum Gast, Getränke werden ausschließlich in Mehrwegflaschen ausgegeben und selbst die Strohhalme sind aus Glas oder – tatsächlich! – aus Stroh.

Neben dem sichtbaren Müll geht es auch dem Verpackungsmüll hinter den Kulissen an den Kragen: „Wir mussten zum Beispiel unsere Getränkelieferanten darauf hinweisen, dass sie nicht mehr, wie sonst üblich, die Paletten in Unmengen Folie einwickeln, sondern dass sie umweltfreundliche Haltegurte verwenden“, erklärt Dominik Lorenzen, Mitbegründer von „Stückgut“.

Für den Fall, dass das Wetter mal nicht mitspielt – was in Hamburg durchaus der Fall sein kann – und eine kühle Brise die Besucher frösteln lassen, bieten die Veranstalter lieber Decken statt Heizpilze zum Wärmen an. Das hat einen guten Grund: Der Betrieb eines Heizpilzes verursacht bei vierstündigem Betrieb am Tag durchschnittlich 420 Kilogramm CO2 pro Monat. Zum Einheizen der Fläche, wie sie beim Zero-Waste-Beachclub vorgesehen ist, wären mindestens 100 dieser CO2-Schleudern nötig. Die Entscheidung dagegen ist also absolut unterstützens- und nachahmungswert.

Als weiteren Teil des Zero-Waste-Ansatzes stellen die Betreiber des Karo Beachs kostenfreie Stellplätze für Car2Go, das Hauptquartier für Clever-Shuttle und Ladestationen für Elektrofahrzeuge zur Verfügung.

Große Sandkiste lädt zum Entspannen ein

Der Karo Beach soll in diesem Sommer Jung und Alt zum Entspannen einladen und bietet vor allem für Kinder ein besonderes Highlight: Ein Teil des Zero-Waste-Beachclubs wird zur riesigen Sandkiste zum Buddeln, Baggern und Burgenbauen. Knapp 200 Tonnen feinster, recycelter Sand aus dem dem nahegelegenen Kaltenkirchen wurden dafür in den letzten Tage angekarrt und auf dem Vorplatz verteilt werden. Des Weiteren runden typische Strand-Aktivitäten wie Boccia, Beach-Soccer oder Beachball das Angebot sportlich ab.