Wiederentdeckt: Das Wunderkraut Hanf

Hanfpflanze - Green Chefs - Pixabay

Vor 12.000 Jahren verwendeten die Menschen in Persien und China Hanf bereits als Rohstoff für Textilien und Papier. Die Gutenberg-Bibel wurde auf Hanf gedruckt, Segel und Tauwerk bestanden daraus und selbst die erste Levi’s Jeans von 1873 wurde aus Hanffasern gefertigt. Mit der Industrialisierung begann der Abstieg der vielseitigen Pflanze. Statt Faser aus Hanf setzte man auf Baumwolle als textilen Werkstoff. Auch medizinisch verlor sie zunehmend an Bedeutung, bis dann mit Ende des Zweiten Weltkrieges der Anbau komplett verboten wurde.

Hanfpflanze - Green Chefs - Pixabay

Jetzt erlebt Hanf eine Renaissance als nachhaltige Nutzpflanze. Ein großer Vorteil ist, dass die Pflanze besonders robust und widerstandsfähig gegen Schädlinge und Pilzbefall ist. Somit können Landwirte, die die Pflanzen anbauen, auf Petizide, Herbizide und Fungizide verzichten. Beste Voraussetzung für den Bio-Anbau. Im Gegensatz zu Baumwolle wächst Hanf auf fast allen Böden und auch bei unwirtlichen Wetterbedingungen. Das wirkt sich positiv auf die Klimabilanz des Hanfs aus.

From Root to Leaf: Hanf ist vollständig verwertbar

Sowohl die Blätter, als auch die Blüten, Wurzeln und Samen der Hanfpflanze können verwertet werden.

Hanf in der Textilindustrie

Kleidungs aus Hanf-Faser - Green Chefs - Pixabay

Die Hanffaser gilt als besonders robust, da sie dreimal reißfester ist, als Baumwollfasern. Hanfstoffe sind entsprechend widerstandsfähig. Zudem sind sie atmungsaktiv und hautfreundlich. Ein weiterer Vorteil der Hanffaser ist, dass sie zwar verkohlt, aber kein Feuer fängt. Diese Eigenschaften  machen die Hanffaser ideal zur Verwendung bei Berufsbekleidung.

Hanf in der Gastronomie

Die Blüten und Blätter der Hanfpflanze können roh oder kurz angeschwitzt als Salat oder Gemüsebeilage zubereitet werden. Der leicht bittere Geschmack ähnelt Endiviensalat oder Chicorée und passt gut zu würzigen Gerichten. Die Hanfwurzel hingegen findet vor allem in Tees und für Aufgüsse Anwendung.

Hanfsamen - Green Chefs - PixabayBei den Hanfsamen handelt es sich eigentlich um Nüsse. Sie schmecken süßlich-nussig und verfeinern Pesto, Aufstriche und Backwaren. Als knusprige Panade ummanteln Hanfsamen Gemüse, Fisch oder Fleisch. Ihr feines Aroma prädestiniert die Hanfnüsse aber auch zur Verwendung in der Patisserie. Das Hanföl, das aus den Samen der Hanfpflanze gewonnen wird, eignet sich mit einem Rauchpunkt von 165° Grad bestens zum Braten.

Übrigens enthalten die Hanfnutzpflanzen heute kaum noch THC, high macht der Verzehr also nicht.

Hanf zur Papierherstellung

Die Widerstandsfähigkeit der Hanffaser ist eine ideale Voraussetzung, um die Pflanze als Ersatz für Holz in der Papierherstellung einzusetzen. Hanf lässt sich öfter recyclen und ist zudem biologisch abbaubar. Auch Einweggeschirr, das aus der Grünpflanze hergestellt wird, ist aus ebendiesen Gründen eine beliebte Alternative zur Plastikvariante.

Hanf als Baumaterial

Die Hanffaser wird mittlerweile auch als natürlicher Baustoff eingesetzt. Baustoffe aus der Nutzpflanze sind atmungsaktiv, staubarm und hautverträglich. So ersetzt sie Dämmwolle oder wird als Betonersatz verwendet. Gepresst und verleimt entstehen aus den Pflanzenteilen auch Bretter, die zu Möbeln weiterverarbeitet werden.

Außer-Haus-Service: Neue Verpackung aus Gras

Außer-Haus-Service - Neue Verpackung aus Gras

Gras als Tierfutter ist hinreichend logisch. Mit getrocknetem Gras – also Heu – zu kochen, ist dann schon extravaganter. Jetzt verpacken Gastronomen sogar mit Gras: Speisen für das Außer-Haus-Geschäft können nun in Verpackungen aus Graspappe angeboten oder Lieferungen in Graskartonagen verschickt werden.

Gefunden: Die Idee im Heuhaufen

Außer-Haus-Service - Neue Verpackung aus Gras
Außer-Haus-Service: Neue Verpackung aus Gras

Ein Papierhersteller aus Hennef hat neuartige Kartonagen mit einem Grasanteil von bis zu 50 Prozent entwickelt. Damit können Lebensmittel ökologisch verpackt werden. Darüber hinaus beweisen Gastronomen mit Speisekarten aus Graspapier auch im Restaurant nachhaltigen Innovationsgeist. Wichtig ist dabei, dass sie ihren Gästen davon erzählen, denn der emotionale Mehrwert ist absolut nicht zu unterschätzen. Sie zeigen ihren Gäste so, dass sie nachhaltig Gedanken machen und ganzheitlich Verantwortung für eine bessere Welt übernehmen.

Die Vorteile von Papier aus Gras

Papier und Kartonagen aus sonnengetrocknetem Gras weisen eine vergleichsweise gute Ökobilanz auf. Das liegt zum einen daran, dass Gras ein schnell nachwachsender Rohstoff ist. Dadurch ist die Herstellung von Graspapier langfristig gesehen sogar kostengünstiger, als wenn das Papier rein aus Holzfasern gefertigt würde.

Außerdem werden bei der Verarbeitung von Grasschnitt zu Graspellets, aus denen das Graspapier gemacht wird, weniger Wasser und Energie benötigt als für die Herstellung von Frischfaser oder Altpapier.

Die Graspallets werden ausschließlich mechanisch, ohne den Einsatz chemischer Zusatzstoffe und Wasser gefertigt. Durch die Umstellung der Papierrezeptur werden weniger Treibhausgase freigesetzt als bei der Herstellung herkömmlichen Papiers aus Frischfaser oder Altpapier. Zudem wird etwa 10 Prozent weniger Energie benötigt.

Der Rohstoff für die Graspellets stammt von ungenutzten Ausgleichsflächen aus der näheren Umgebung der Papierfabrik. Somit sind die Transportwege kurz.

Selbstverständlich sind die Verpackungen aus dem Graspapier recyclebar.

Die Kartonagen sind individualisierbar und in verschiedenen Größen erhältlich.

Weitere Informationen zum Graspapier