Ist Plastik sparen sinnvoll? – Die Bedeutung von nachhaltigen Alternativen

foods that are wrapped with plastic w - Adobe Stock

Plastik ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Von Verpackungen über Einwegartikel bis hin zu alltäglichen Gegenständen – der Kunststoff hat unsere Lebensweise revolutioniert. Doch die Kehrseite dieser Medaille ist alarmierend: Die Umwelt leidet unter der enormen Menge an Plastikmüll, der unsere Ozeane und Landschaften verschmutzt. In diesem Beitrag beleuchten wir, warum das Reduzieren von Plastik sinnvoll ist und welche nachhaltigen Alternativen es gibt.

Die Problematik des Plastiks

Plastik ist äußerst langlebig und zersetzt sich nur sehr langsam. Jährlich gelangen Millionen Tonnen Plastik in die Meere, was katastrophale Folgen für die Tierwelt hat. Meerestiere verwechseln Plastik mit Nahrung, was zu Verletzungen und zum Tod führt. Darüber hinaus gelangen Mikroplastikpartikel in die Nahrungskette und gefährden letztlich auch den Menschen.

Warum Plastik sparen?

Umweltschutz: Durch das Reduzieren von Plastikmüll tragen wir aktiv zum Schutz unserer Umwelt bei. Weniger Plastik bedeutet weniger Verschmutzung und weniger Bedrohung für die Tierwelt.

Ressourcenschonung: Die Herstellung von Plastik erfordert fossile Brennstoffe. Indem wir den Verbrauch reduzieren, schonen wir wertvolle Ressourcen und leisten einen Beitrag zum Klimaschutz.

Gesundheit: Einige Kunststoffe geben schädliche Chemikalien ab, die in unsere Nahrung und unser Trinkwasser gelangen können. Durch den Verzicht auf Plastik reduzieren wir das Risiko, diesen schädlichen Substanzen ausgesetzt zu sein.

Nachhaltige Alternativen

Wiederverwendbare Behälter: Anstelle von Einwegplastikflaschen und -bechern können langlebige Alternativen aus Edelstahl oder Glas verwendet werden. Diese sind nicht nur umweltfreundlicher, sondern oft auch ästhetischer.

Biologisch abbaubare Verpackungen: Immer mehr Unternehmen bieten Verpackungen aus biologisch abbaubaren Materialien an. Diese sind eine sinnvolle Alternative zu herkömmlichem Plastik und tragen zur Reduzierung von Müll bei.

Der Einkauf von unverpackten Waren fördert den Verzicht auf Plastikverpackungen. Hier können Produkte in eigenen Behältern gekauft werden, was den Plastikverbrauch erheblich senkt. Gerade landwirtschaftliche Produzenten bieten da viele Alternativen zum Handel – der oft auf Plastik setzt

Nachhaltige Kleidung: Die Textilindustrie ist ein weiterer großer Verursacher von Plastikmüll. Der Kauf von Berufsbekleidung und Tüchern aus natürlichen Materialien reduziert den Plastikverbrauch und schont die Umwelt.

Fazit
Das Reduzieren von Plastik ist nicht nur sinnvoll, sondern notwendig, um unsere Umwelt und Gesundheit zu schützen. Jeder von uns kann durch bewusste Entscheidungen und den Einsatz nachhaltiger Alternativen einen Beitrag leisten. Gemeinsam können wir einen Unterschied machen und die Welt ein Stück besser hinterlassen – für uns und zukünftige Generationen.

Alternative zu Plastikhalmen: Trinkhalme aus Glas

Green Chefs Pionier - Alternative zu Plastik - HALM Trinkhalme aus Glas

Schätzungsweise 40 Mrd. Plastikhalme landen jährlich in deutschen Mülleimern, daher verzichten immer mehr Gastronomen ganz bewusst darauf. Alternativen gibt es reichlich, eine besonders clevere kommt von HALM. Das Berliner Unternehmen produziert und vertreibt wiederverwendbare Trinkhalme aus Glas.

Gesucht und gefunden: Alternative zu Plastikhalmen

Alternative zu Plastik - HALM Trinkhalme aus Glas
Alternative zu Plastik – HALM Trinkhalme aus Glas

Alternativen zu Plastikstrohhalmen sind gerade schwer im Kommen, insbesondere, weil das Verbot von Plastik-Trinkhalmen kurz bevorsteht. Das Berliner Unternehmen HALM hat eine Lösung gefunden und bietet sie Gastronomen und Barchefs nun seit Kurzem an: Extrem stabile, wiederverwendbare Trinkhalme aus Glas, mit denen ihr nicht nur demonstrieren könnt, dass ihr euch für Nachhaltigkeit und Umweltschutz einsetzt, sondern gleichzeitig euer Getränkeangebot aufwertet. „500 Euro und 50.000 Plastikhalme sparen Gastronomen durchschnittlich im Jahr ein, wenn sie sich für Trinkhalme aus Glas entscheiden“, klärt Sebastian Müller, Geschäftsführer von HALM auf.

Bei der Herstellung setzt HALM auf extrem stabiles Spezial-Glas, das mit Solarenergie exklusiv in Deutschland gefertigt wird. Die Ecken der Trinkhalme sind abgerundet, sodass eine Verletzungsgefahr ausgeschlossen ist. So ist ein angenehmes Trinkgefühl garantiert.

Trinkhalme aus Glas – weniger Müll, mehr Geschmack

Von den neuartigen Glas-Halmen sind bereits über 250 Gastronomiebetriebe und Hotels überzeugt. „Die HALMe sind eine absolute Aufwertung unserer Drinks. Selten hat Umweltschutz so viel Spaß gemacht!“, begeistert sich Nils Bernau, Geschäftsführer des Liquid Garden in Berlin.

Den Härtetest hat auch Elisabeth Tran von Dînette in Berlin gemacht: „Ehrlich gesagt, hatte ich anfangs Zweifel, ob die Glashalme wirklich für den Einsatz bei unseren Caterings geeignet sind. Glasbruch ist immer ein Risiko. Nach den ersten Veranstaltungen erwies sich die Sorge als unbegründet. Die Glas-Trinkhalme von HALM halten, was sie versprechen.“ Nicht nur, dass die Glashalme die Drinks optisch und geschmacklich aufwerten. Für Caterer und Veranstalter von Events ist HALMs Angebot zur Personalisierung der Trinkhalme eine weitere Möglichkeit, um sich vom Wettbewerb abzuheben.

Und selbst die Reinigung ist leichter, als manch ein Gastronom dachte. „Die Glas-Trinkhalme von HALM können einfach zusammen mit den Bar-Gläsern in der Spülmaschine gereinigt werden“, sagt Franz Kranzfelder vom China Club Berlin. „Mehreren tausend Spülgängen sollen die Trinkhalme standhalten. Das testen wir jetzt ausgiebig, denn die Glashalme sind bei uns nicht mehr wegzudenken.“

Weitere Informationen unter www.halm.co

Erster Zero-Waste-Beachclub in Hamburg

Rindermarkthalle setzt auf Rindermarkthalle Zero-Waste-Beachclub

Deutschlands erster Zero-Waste-Beachclub eröffnet in Hamburg auf dem Platz vor der Rindermarkthalle.

Erster Zero-Waste-Beachclub Deutschlands eröffnet

Neben allerlei Vergnüglichkeiten und entspannter Atmosphäre zum Sonnenbaden steht beim Zero-Waste-Beachclub die Vermeidung von Müll und Ressourcenschonung im Fokus. Die Initiatoren Rindermarkthalle St. Pauli, Teamgeist Nord GmbH und Stückgut – Unverpackt Einkaufen wollen auf dem sogenannten Karo Beach außerdem überwiegend nachhaltige und faire Lebensmittel anbieten, die die Gastronomen der Rindermarkthalle aus der Region beziehen.

90 Prozent weniger Müll am „Strand“

Rindermarkthalle Zero-Waste-Beachclub
Zero-Waste-Beachclub vor Hamburger Rindermarkthalle

Alle servierten Speisen, die im Zero-Waste-Beachclub, angeboten werden, kommen auf Mehrweggeschirr zum Gast, Getränke werden ausschließlich in Mehrwegflaschen ausgegeben und selbst die Strohhalme sind aus Glas oder – tatsächlich! – aus Stroh.

Neben dem sichtbaren Müll geht es auch dem Verpackungsmüll hinter den Kulissen an den Kragen: „Wir mussten zum Beispiel unsere Getränkelieferanten darauf hinweisen, dass sie nicht mehr, wie sonst üblich, die Paletten in Unmengen Folie einwickeln, sondern dass sie umweltfreundliche Haltegurte verwenden“, erklärt Dominik Lorenzen, Mitbegründer von „Stückgut“.

Für den Fall, dass das Wetter mal nicht mitspielt – was in Hamburg durchaus der Fall sein kann – und eine kühle Brise die Besucher frösteln lassen, bieten die Veranstalter lieber Decken statt Heizpilze zum Wärmen an. Das hat einen guten Grund: Der Betrieb eines Heizpilzes verursacht bei vierstündigem Betrieb am Tag durchschnittlich 420 Kilogramm CO2 pro Monat. Zum Einheizen der Fläche, wie sie beim Zero-Waste-Beachclub vorgesehen ist, wären mindestens 100 dieser CO2-Schleudern nötig. Die Entscheidung dagegen ist also absolut unterstützens- und nachahmungswert.

Als weiteren Teil des Zero-Waste-Ansatzes stellen die Betreiber des Karo Beachs kostenfreie Stellplätze für Car2Go, das Hauptquartier für Clever-Shuttle und Ladestationen für Elektrofahrzeuge zur Verfügung.

Große Sandkiste lädt zum Entspannen ein

Der Karo Beach soll in diesem Sommer Jung und Alt zum Entspannen einladen und bietet vor allem für Kinder ein besonderes Highlight: Ein Teil des Zero-Waste-Beachclubs wird zur riesigen Sandkiste zum Buddeln, Baggern und Burgenbauen. Knapp 200 Tonnen feinster, recycelter Sand aus dem dem nahegelegenen Kaltenkirchen wurden dafür in den letzten Tage angekarrt und auf dem Vorplatz verteilt werden. Des Weiteren runden typische Strand-Aktivitäten wie Boccia, Beach-Soccer oder Beachball das Angebot sportlich ab.

 

Bio-Lutions stellt Verpackungen aus Bio-Abfällen her

Bio-Lutions stellt Verpackungen aus Bio-Abfällen her
Dezentrale Verpackungsproduktion aus Agrar-Abfällen – die Idee ist erstaunlich simpel und stammt von der Bio-Lutions Intl. AG. In einem patentierten Verfahren werden Abfälle, die in der Landwirtschaft anfallen und nicht als Futtermittel für Tiere oder Biotreibstoff weitergenutzt werden können, zu biologisch abbaubaren Verpackungen weiterverarbeitet.
Produziert wird direkt dort, wo die Abfälle anfallen.

Das spart lange Transportwege und damit Emission, zudem lassen sich so die Kosten niedrig halten. Langfristig sind Fabriken überall dort geplant, wo der Rohstoff – also Bioabfälle – in größeren Mengen entstehen.

Plastik soweit das Auge reicht

Plastikmüll im Meer - Green Chefs
Plastikmüll im Meer

Seit den 50er Jahren haben wir 8,6 Milliarden Tonnen Plastik produziert. Gerade einmal 9 Prozent davon wurden seither recyclet. Die Spuren des Plastikmülls lassen sich bis in die entlegensten Winkel der Erde zurückverfolgen. Plastikberge, die auf dem Meer treiben, zeichnen immer wieder in erschreckendes Bild von einem Missverhältnis zwischen Mensch und Umwelt.

Plastik-Nanopartikel sind mittlerweile überall zu finden, selbst in Honig oder Salz. Das liegt vor allem an der Langlebigkeit dieses Stoffes.

Bis zu 450 Jahre braucht es beispielsweise, bis sich eine Plastikflasche vollständig zersetzt hat. Die billige Produktion von Plastikprodukten trägt ebenfalls dazu bei, dass die Müllberge mit jedem Jahr überproportional wachsen.

Smarte Lösung: Verpackungen aus Bio-Abfällen

Bio-Lutions stellt Verpackungen aus Bio-Abfällen her
Bio-Lutions stellt Verpackungen aus Bio-Abfällen her

Nicht nur ein Großteil der Waren, die in der Küche verarbeitet werden, sind in Plastik verpackt. Lassen die Gäste etwas auf den Tellern übrig, geben viele Gastronomen ihnen die Reste hübsch in Styropor verpackt mit nach Hause. Auch der „to go“-Trend und immer mehr Lieferdienste, die die Speisen nach Hause bringen, verursachen Unmengen an Müll.

Eine Alternative zu Plastik müsste einerseits ebenso widerstandsfähig wie bezahlbar sein, um sich am Markt durchsetzen zu können. Bio-Lutions hat sich dieser Herausforderung angenommen. Dafür setzen sie auf natürliche Fasern aus Agrarabfällen, vornehmlich vom Anbau von Kokosnüssen, Ananas, Reis und Weizen. Auch Sägespäne und Baumwollabfälle kommen zum Einsatz.

Bio-Lutions entwickelt patentiertes Verfahren für Bio-Verpackungen

Die gereinigten Abfälle werden in einem patentierten Verfahren zu kleinen, selbstbindenden Nanoteilchen verarbeitet. Auf chemische Zusätze kann dabei verzichtet werden. Der Wasser- und Energieverbrauch für die Produktion ist minimal.

Die gepressten Basis-Versionen der Bio-Verpackungen können für alles Trockene wie Gläsern, Tellern oder Besteck benutzt werden. Verpackungen für Nasswaren sind aber ebenfalls möglich. Dafür werden die Bio-Verpackungen mit einem Bio-Plastik laminiert. Unter natürlichen Witterungsumständen sind die Verpackungen kompostierbar.

Gemüse ohne Plastik

Gurken im Plastikkleid – das ist praktisch, klar! Plastik schützt die Grünlinge vor Faulgasen der Nachbarsgurke, sie ist erst mal immun. Aber muss die Plastikverpackung um Obst und Gemüse wirklich sein?

Untersuchungen ergeben immer wieder, wie hoch die Keimbelastung von in Plastikverpackungen geliefertem Obst und Gemüse ist. Besser für Mensch und Umwelt ist der regionale Bezug von Ost und Gemüse – zum Beispiels vom Biobauern eures Vertrauens.

Gemüse ohne Plastikkleid steht euch besser

Gemüse ohne Plastik-Kleid steht euch besser
Gemüse ohne Plastik-Kleid steht euch besser

Die Umstellung weg von der Plastikverpackung ist gerade, wenn man im Regelfall vom Großanbieter bezieht, nicht leicht – und zieht zig Diskussionen mit den Lieferanten nach sich. Je mehr Gastronomen aber unverpacktes Gemüse und Obst nachfragen, desto wahrscheinlich ist es, dass sich am Markt etwas tut. Umdenken beginnt in einem Kopf und gute Ideen verbreiten sich dann wie ein Lauffeuer. Seid Teil davon! Werdet aktiv, nehmt den Ist-Zustand nicht einfach hin. Fragt nach und informiert euch.

Kein Plastik ist die Lösung

Schon heute gibt es Großanbieter, die Plastik vermeiden und Alternativen bieten. Allerdings ist selbst Bio-Plastik, das beispielsweise aus Maisstärke hergestellt wird, keine echte Lösung. Hierfür wird zwar auf Erdöl zur Herstellung verzichtet, allerdings ist der Ressourcenbedarf für den Anbau der Ersatzstoffe recht hoch. Vorteile hat Bio-Plastik erst nach dem Gebrauch, da es innerhalb kurzer Zeit verrottbar sein soll.

Besser ist es daher, weitestgehend auf Plastik zu verzichten. Da die Plastikverpackung vor allem auf langen Transportwegen schützen soll, ist es mehr als naheliegend, saisonales Gemüse und Obst möglichst wenig durch die Gegend fahren zu lassen und direkt von Anbietern vor Ort zu kaufen.

Was wann Saison hat, erfahrt ihr hier.

Getränke: Einweg / Mehrweg – ja, was denn nun?

Ein Designklassiker aus Kassel: die Mineralwasserflasche von Günter Kupetz

Einweg, Mehrweg, Glas und Plastik – bei Getränken ist die Verwirrung häufig groß. Wir verraten, welche Unterschiede es zwischen den Flaschen gibt.

Mehrweg ist mehr Wert

Getränke: Einweg / Mehrweg - ja, was denn nun?Einige sagen, Plastik sei das Beste für die Umwelt, weil durch die leichten Flaschen beim Transport nicht so viel Sprit verbraucht wird. Ein voll beladener LKW schluckt auf 100 Kilometer immerhin bis zu 10 Liter mehr. Das ist also richtig. Diese Rechnungen sind oft von Menschen aufgestellt, die Plastikflaschen verkaufen wollen. Die von uns berechneten durchschnittlich acht gesparten Liter werden ja nicht an den Kunden weitergegeben und da es keinen Bruch mehr geben kann beim Be- und Entladen, sind auch hier enorme Kosteneinsparungen zu verzeichnen. Für große Produzenten und den Handel rechnet sich das durchaus.

Wenn man allerdings bedenkt, dass ein leerer LKW schon 30 Liter und einer mit Maximalgewicht bis zu 40 Liter schlucken kann, sieht es anders aus. Ist es wirklich nötig, dass ein LKW von Süddeutschland in den Norden fährt, um Mineralwasser auszuladen, dass es dort  in nicht minderer Qualität auch gibt? Und mit leeren Flaschen wieder zurückfährt? Wenn man dann noch berücksichtigt, dass LKWs in Deutschland im Schnitt nur zu 50% beladen sind, kommt enorm viel zusammen.

Viel Fahrerei für nichts

Kurze Transportwege sind daher um Klassen besser als Gewichtseinsparung. Gastronomen haben mit ihrem Jahresbedarf schon viel Entscheidungsfreiheit und können bei ihren Getränkeverlegern einiges durchsetzen. Die klassische Mineralwasserflasche mit den Perlen über der Taille ist zum Beispiel Leergut, das von jedem Wasseranbieter genutzt werden kann. Die braunen Kisten haben keine Werbung und sind deswegen austauschbar. Die Flaschen unterscheiden sich nur durch die Etiketten, welche oft kein Symbol oder nur eine kleine Kennzeichnung „Mehrweg“ tragen. Das Gleiche gilt natürlich bei Säften, bei Bier und so weiter.

Noch besser sind regionale Brunnen – um beim Wasser zu bleiben. Und regionale Wasser geben dem Haus eine regionale Note – es ist für den Gast recht langweilig, europaweit das gleiche Wasser (oder Bier) vorgesetzt zu bekommen.

Plastikflaschen – Einweg oder Mehrweg?

Bei Plastikflaschen gibt es Einweg- und Mehrwegflaschen. Die einen werden transportiert, die anderen recycelt. Für uns Green Chefs kommen Einwegflaschen aus Plastik gar nicht erst in Frage. Man erkennt die Einwegflaschen an einem verschlungenen Pfeil neben einer Dose und Flasche.  In und um Großstädte ist das Recyling sicherlich CO2-ärmer als der Transport, aber es bleibt Plastik. Ein vollständiges Recycling von Plastik ist noch nicht möglich, teils wird Plastikmüll immer noch ins Ausland gefahrt und dort einfach verbrannt oder auf Deponien gekippt. Der Rest landet im Meer – außerdem ist Plastik bedenklich, weil es BPA enthält.

Für uns Green Chefs gibt es noch einen weiteren Grund. Ein liebevoll gestaltetes Restaurant, tolle Gläser, elegante Bestecke und stilvoll gekleidete Mitarbeiter schaffen eine tolle Atmospäre. Die Erwartungshaltung wird durch den Aperitif, das Amuse und die Gastfreundschaft vom Team verstärkt. Und jetzt soll beim Wein eine Plastikflasche mit ins Spiel kommen? Absolut nein – und auch nicht in Restaurants, wo Aperitiv und Amuse nicht selbstverständlich sind, sollte ein Gastronom zeigen, dass ihm ein Gast mehr Wert ist als die eigene Bequemlichkeit beim Kisten schleppen.

Übrigens: Wir sitzen im Büro von High Food am Rande der Hamburger Speicherstadt. Unser Wasser kommt aus dem Sachsenwald 25 Kilometer vor den Toren Hamburgs selbstverständlich aus Perlenflaschen, wir trinken Apfelsaft vom Projekt Das Geld hängt an den Bäumen und kühlen diese Getränke, wenn nötig, mit Ökostrom.

Verpackungsmüll? Geht doch auch ohne.

Verpackungsmüll? Es geht auch ohne.

Plastik hier, Plastik da – doch Plastik ist längst nicht mehr wunderbar. Das erkennen immer mehr Menschen und verzichten bewusst auf Plastik.

Von Bulk Shopping bis Unverpacktheit

In der Einkaufswelt hat sich das „Bulk Shopping“ einen Namen gemacht. Lebensmittel werden hier in großen Behältern, den Bulk Bins, lose zum Verkauf angeboten. Der Kunde kann sich die benötigte Menge ganz einfach in mitgebrachte Behältnisse abfüllen.
Meist sind es kleine Läden, die das Prinzip des Bulk Shoppings verfolgen. Einige verschreiben sich dabei für ihr gesamtes Sortiment der „Unverpacktheit“; zum Beispiel Milena Glimbovskis „original unverpackt“ in Berlin.

Aus der Frischetheke in die eigene Box

Aber auch in großen Supermärkten bleibt verpackungsfreier Verkauf nicht unbeachtet. Das beweist Dieter Hieber, seines Zeichens Besitzer von 12 Edeka-Filialen in Baden-Württemberg.

Die moderne Frischtheke verzichtet auf VerpackungsmüllIrgendwann, in einer ruhigen Stunde auf dem Sofa, stieg ihm der Einwegverpackungswahn zu Kopfe und er beschloss: Das Plastik muss weg! Er musste einige Hürden bewältigen – vor allem die Hygienevorschriften zwangen ihn zu mehrfachem Umdenken – bevor er seine Kunden einladen konnte, sich Ware an der Frischetheke in mitgebrachte Boxen abfüllen zu lassen. Der Kunde stellt nun seine Box auf ein Tablett, ein Mitarbeiter nimmt dieses an, befüllt die Dose und reicht das Tablett mit offener Dose wieder zurück.

Die verpackungsfreie Frischetheke testet Dieter Hieber derzeit in einem seiner Märkte. Es soll der erste Schritt zur „Plastikfreiheit“ in allen zwölf Filialen sein.

Müll vermeiden als Gastronom

Gastronomen können von verschiedenen Seiten an das Thema Verpackungsmüll herangehen. Einerseits ist eine Optimierung im Einkauf möglich. Wer auf Plastikverpackungen verzichtet, hat schon viel gewonnen; wer seine Ware unverpackt kauft, setzt dem Ganzen die Krone auf!
Partner der Green Chefs setzen bei ihren Lieferungen auf wiederverwendbare Satten, um Verpackungsmüll zu sparen. Auch Einweggeschirr vermeiden sie, wann immer es geht – oder sie setzen hier auf umweltfreundliche Alternativen.

Verpackungsmüll muss nicht seinAuf der anderen Seite können Gastronomen im Restaurant in Zusammenarbeit mit den Gästen Verpackungsmüll sparen. Nicht selten füllt sich der Magen des Gastes schneller als gedacht und Reste bleiben auf dem Teller zurück. Es ist nicht nur das gute Recht des Kunden, sein bezahltes Essen mitzunehmen, sondern für den verantwortungsvollen Koch auch im Sinne der Restevermeidung wichtig und richtig, dem Gast sein Essen einzupacken. Das schreit jedoch wieder nach Einwegverpackung … Warum sich hier nicht an Herrn Hieber ein Vorbild nehmen und dem Gast nahelegen, ein Gefäß für Reste mitzubringen? Oder wie wäre es, den Gästen ihre Reste z.B. in Mehrzweckgläsern mitzugeben? Gepaart mit einem Pfandsystem entstehen dem Restaurant dadurch keine zusätzlichen Kosten. Ergo: Kunde froh, Koch froh, Umwelt froh!

Mit ein wenig Kreativität und dem überzeugten Wille eines Green Chefs kann jeder eine Menge Verpackungsmüll sparen.