Neue BHKW-Lösung ermöglicht Kühlung durch Wärme

Neue BHKW-Lösung ermöglicht Kühlung durch Wärme

Blockheizkraftwerk (BHKW) und Absorptionskältemaschine klingen unglaublich sperrig, sind aber ausgesprochen nützlich zur Energiegewinnung und -einsparung. Deutschlands älteste Brauerei, die Privat-Brauerei Zötler, zeigt nun, dass die Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung nicht mehr nur großen Industriebetrieben vorbehalten sein muss.

Ihr BHKW verfügt über einen Leistungsbereich von 50 kW und ist damit auch für einen kleinen bis mittleren Betrieb geeignet. Für die Gastronomie und Hotellerie bedeutet das eine große Chance. Mittels BHKW kann nachhaltig Energie gewonnen werden, gleichzeitig werden Kühl- und Frosträume dank gekoppelter Absorptionskältemaschine gekühlt und Gast- und Hotelräume klimatisiert.

BHKW mit Kältemaschine – Wärme effektiv nutzen

Neue BHKW-Lösung ermöglicht Kühlung durch Wärme
Neue BHKW-Lösung ermöglicht Kühlung durch Wärme

In Betrieben, in denen ein BHKW einen Überschuss an Wärme produziert, rentiert sich die Kopplung mit einer Kälte erzeugenden Absorptionsmaschine, die mit der überschüssigen Wärme betrieben wird. Wertvolle Energie geht also nicht verloren. Die Wärme wird einfach in Kälte umgewandelt.

Das gelingt, indem Wasser (Lösungsmittel) in der Absorptionskältemaschine ein Gas (Kältemittel) beigemischt wird. Das ist Gas entscheidend für die Kühlfähigkeit der Maschine. Mit Lithiumbromid kann in Kühlräumen eine Temperatur von 4,5°C erreicht werden. Der Einsatz von Ammoniak ermöglicht Temperaturen von bis zu -60°C.

So wird aus Wärme Kälte

In der Absorptionskältemaschine werden zunächst bei niedrigem Druck Kälte- und Lösungsmittel voneinander getrennt. Dazu sind hohe Temperaturen erforderlich, die vom BHKW geliefert werden. Im zweiten Schritt wird das Kältemittel durch Wärmeentzug wieder verflüssigt, damit es in reiner Form weiterverwendet werden kann.

Das flüssige Kältemittel wird anschließend in einen Verdampfer geleitet. Hier herrscht niedriger Druck, unter dem das Kältemittel bereits bei Temperaturen  zwischen 5 und 15°C verdampft. Der Prozess setzt Kälte frei, die für Klimaanlagen und Kühlräume genutzt werden kann. Der Kältemitteldampf fließt in einen Absorber und mischt sich wieder mit dem Lösungsmittel. Der Kreislauf beginnt von vorne.

Absorptionskältemaschine verbessert BHKW-Leistung

Die Kopplung mit einer Absorptionskältemaschine erhöht die Auslastung des Blockheizkraftwerks, sodass mehr Strom produziert werden kann. Absorptionskältemaschinen enthalten keine beweglichen mechanischen Teile und sind daher wartungsfrei.

Gas geben beim Energiesparen

Einsatzbereiche für BHKW mit Absorptionskältemaschine sind unter anderem öffentliche Gebäude wie Schulen und Krankenhäuser, aber auch Hotels und Restaurants. Neben der Energieversorgung werden sie durch die gekoppelten Maschinen gleichzeitig beheizt und klimatisiert.

Wie funktioniert E-Mobilität in der Gastronomie?

Der Floh - Unterwegs mit dem E-Mobil

Noch immer ist es so gut wie unmöglich, geeignete Elektro-Lastenfahrzeuge für’s eigene Restaurant oder Hotel zu finden – das ist zumindest der Tonus, wenn es im E-Mobilität in der Gastronomie geht. Zu gering sei die Leistungsfähigkeit, zu hoch die Anschaffungskosten und zu wenig entwickelt das Tank- und Parksystem für die E-Mobile, heißt es. Wir zeigen, dass es durchaus Möglichkeiten gibt und wie sinnvoll die Umstellung auf E-Mobilität im Betrieb ist.

Gängiger Irrtum: E-Mobilität ist problematisch

Zwar haben große wie kleine Anbieter mittlerweile Personenfahrzeuge im Angebot, wahre Fortschritte zur Entwicklung von elektrobetriebenen Lastenfahrzeugen kommen aber nur sehr schleppend voran. Zwei unser Green Chefs Partner haben sich auf dem Gebiet der E-Mobilität schon weit vorgewagt und berichten von ihren Erfahrungen: Klaus Lange vom Hamburger Caféhaus LangeDer Floh aus Niederösterreich und Floris Vlasman von FLORIS Catering in Berlin.

So funktioniert E-Mobilität in der Gastronomie

E-Mobilität - ElektrofahrzeugKlaus Lange ist ein Aktivist in Sachen nachhaltige Energiegewinnung und damit verbunden: E-Mobilität. Im vergangenen Jahr hat er sich für den BMW E3 entschieden und liefert mit dem Wagen vor allem Torten und Bestellungen aus oder erledigt den Einkauf im Hamburger Großmarkt. „Wir müssen endlich die krankhafte Angst loswerden, dass ein E-Mobil immer einen vollen Tank haben muss“, so der Bäckermeister. „Es heißt immer, die Reichweite sei ein Problem bei Elektrofahrzeugen. Ein ’normales‘ Auto fährt aber doch auch mal auf Reserve und niemand verfällt direkt in Panik, dass er es nicht mehr ans Ziel schafft.“ Viele Unternehmen, Restaurants und Hotels bieten teils aus eigener Überzeugung oder unterstützt durch Subventionen wie von Tesla entsprechende „Zapfsäulen“ für E-Mobile an. Klaus tankt allerdings hauptsächlich eigenen Strom.

Strom aus eigener Produktion

Vor Jahren hat der Hamburger Unternehmer sich die ersten Fotovotaikplatten auf dem Dach installieren lassen, sein Windrad auf dem Dach, um dessen Genehmigung er lange Zeit hat kämpfen müssen generiert Strom und das Blockheizkraftwerk tut ebenfalls schon lange einen guten Dienst. „Wir ‚tanken‘ den Strom aus unserer Eigenherstellung. Das ist der Teil, den wir im Betrieb nicht benötigen und der sonst ins allgemeine Netz eingespeist wird“, berichtet Klaus.

E-Mobilität rechnet sich

Auf die hohen Kosten angesprochen, rechnet Klaus vor: „Mein BMW E3 kostet im Monat 39 Euro Vollkasko-Versicherung, die Leasingrate liegt bei 389 Euro.“ Eine Anzahlung sei nicht nötig gewesen, das Fahrzeug ist von der KFZ-Steuer befreit und freies Parken sei ebenfalls möglich. der Hamburger ist überzeugter Verfechter E-Mobilität. „Am Ende steht für jeden wie immer die Frage, will ich oder eben nicht. Aber – ganz ehrlich – ich habe bislang keine vernünftige Ausrede gehört. Also kann man doch nur sagen: MACHEN!“

Auch der Image-Effekt, wenn Klaus mit seinem Elektrofahrzeug unterwegs ist, sei beachtlich. „Es vergeht kein Tag an dem mich nicht Menschen ansprechen ‚Und wie ist er so?'“

Kompromisslosigkeit ist manchmal der einzige Weg

Der Floh - Unterwegs mit dem E-Mobil
Der Floh – Unterwegs mit dem E-Mobil

Seit 2009 setzt der Floh (fast) kompromisslos auf Regionalität: Die Waren, die in der Küche verwendet werden, kommen zu 90 Prozent aus einem Radius von 66 Kilometern. Daher auch der Name des Konzepte „Radius 66„. Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch holt der Floh mit dem Elektro-Mobil selbst ab. Er hat sich 2014 für einen Lieferwagen von Renault entschieden und spart seither 600 Liter Sprit im Jahr. Der Umwelt tut die Anschaffung ebenfalls gut, denn damit reduziert der Floh seine Emission um 1,5 Tonnen CO2.

Eine Elektro-Zapfsäule ist für alle Gäste der Gastwirtschaft zugänglich. Während E-Mobile hier kostenlos laden, lassen die Fahrer es sich kulinarisch gutgehen. „Man kann darauf warten, dass die anderen etwas für die Umwelt tun – oder es selbst anpacken“, ist der Gastwirt aus Langenlebarn überzeugt.

Hybrid-Fahrzeuge als Alternative für Caterer

Kleinere  Besorgungen, Lieferungen oder Geschäftstreffen lassen sich mit dem Elektro-Fahrzeug bereits problemlos erledigen. Auch die Umstellung des hoteleigenen Shuttle-Services ist heute kein Problem mehr. Geht es aber dann um größere Frachten zum Beispiel bei größeren Catering-Anfragen, gerät das Angebot an E-Mobilen ins Stocken.

„Wir setzen hier bislang auf Hybrid-Fahrzeuge, deren Reichweite und Leistungsstärke einfach besser zu unseren Anforderungen passt. Bislang ist für uns kein passendes Modell am Markt erhältlich“, sagt Floris Vlasman. Der Caterer hat sich schon früh auf klimaneutrale Caterings spezialisiert und wurde 2012 als deutschlandweit erster Caterer mit der KlimaInvest-Auszeichnung geehrt. „Uns ist es wichtig, ökologisch und nachhaltig zu handeln. Das machen wir aus Überzeugung! Es kommt aber auch bei unseren Kunden gut an“, weiß der gebürtige Niederländer. Um Energie möglichst umfassend zu nutzen, baut FLORIS Catering auf Recycling. Mittels einer Wärmerückgewinnungsanlage kann die thermische Energie wiederverwendet werden.

Ideen aus fremden Branchen: Aus Klärschlamm wird Kohle

Ideen aus fremden Branchen - Aus Klärschlamm wird Kohle

Die Idee ist bereits geklaut: Aus Rückständen der Natur wie beispielsweise Laub wird Kohle gepresst, sodass in kurzer Zeit ein potenter Energielieferant entsteht. Friedrich Bergius erhielt dafür 1913 den Nobelpreis. Dann verschwand seine Idee wieder in der Versenkung. Marc Buttmann, früher Manager und heute umtriebiger Ingenieur, perfektionierte Bergius Überlegungen und entwickelte eine Anlage, die sich das Prinzip zu Nutze macht. Dafür setzt er auf Klärschlamm – also den Resten von unser aller Mist. Das funktioniert einwandfrei. Ohne stinkende Gase, ohne weitere Umweltbelastung.

Klärschlamm – eine ungenutzte Energiequelle

Ideen aus fremden Branchen - Aus Klärschlamm wird Kohle
Marc Buttmann gewinnt aus Klärschlamm energiereiche Kohle

Allein in Deutschland bleiben nach der Aufbereitung von Abwasser etwa 9 Millionen Tonnen Klärschlamm übrig. Dieser wird unter Subventionen von Landwirten als Düngemittel verwendet. Das treibt allerdings den Phosphorgehalt in den Böden nach oben und belastet das Grundwasser. Auf Feldern, auf denen Obst und Gemüse angebaut wird, darf Klärschlamm nicht mehr zum Düngen verwendet werden.

Die Alternative für die Entsorgung des Klärschlamms ist Verbrennen. Dabei bleibt die entstehende Energie aber meist ungenutzt. Was für eine Verschwendung! Von den langen Transportwegen, die der Klärschlamm zu den Verbrennungsanlagen zurücklegt, ganz zu schweigen.

Buttmanns Lösung stinkt ganz und gar nicht zum Himmel

Jetzt kommt Marc Buttmann ins Spiel. Er presst den Klärschlamm in der eigens entwickelten Anlage zu Pellets. Das Prinzip ist von der Jahrtausende dauernden, natürlichen Kohleentstehung bekannt – geht in Buttmanns Anlage aber innerhalb weniger Stunden. Die Anlage ist ein Hybrid aus Druckkochtopf und Durchlauferhitzer: Mit 25 bar Druck und bei 180 Grad Celsius stellt der Ingenieur Kohle her, die von Kraftwerken als Energieträger genutzt werden kann.

Die Wärme, die bei der Kohleherstellung entsteht, nutzt Buttmann direkt wieder, um die Maschinen anzutreiben. Sogar das überschüssige Wasser wird aufgefangen und der enthaltene Phosphor größtenteils herausgefiltert.

Nur Mut! Einer muss ja den Anfang machen

Lohnt sich das Ganze? Laut Buttmann können durch die hydrothermale Karbonisierung statt der reinen Verbrennung des Klärschlamms etwa 2.400 Tonnen CO2 gespart werden. Die Energiebilanz verbessert sich laut einer Studie der TU Berlin um 70 Prozent.

Jetzt müssen die Betreiber der üblichen Kläranlagen nur noch mit an diesem Strang ziehen und Buttmanns Anlage in großem Stil bauen. Den Mut konnte bislang in Europa keiner aufbringen. Deshalb setzt Buttmann seine Idee jetzt in China um, damit er in ein paar Jahren Referenzen vorweisen kann, die die Kläranlagenbetreiber dann hoffentlich endgültig überzeugen. Zu wünschen wäre es ihm.

So wird aus Speiseresten Energie

Wohin mit euren Speiseresten

Die Entsorgung von Speiseresten gehört im Gastgewerbe zum täglich Brot. Durch eine effiziente und nachhaltige Entsorgung der von Lebensmittelresten, Frittierfett und pflanzlichen Speisefetten könnt ihr eine Menge Geld sparen.

Speiseresteentsorgung 2.0

Wohin mit euren Speiseresten
Wohin mit euren Speiseresten?

Speisereste fallen in der Gastronomie täglich an und die Entsorgung ist ein notwendiges und oft teures Übel. Die Lebensmittel müssen bis zu ihrer Abholung in gesonderten Tonnen gekühlt gelagert werden. Ohne automatisierte Speiseresteentsorgung entstehen für das Management der (Groß-)Küchen Kosten für die Verarbeitung, Lagerung und den Abtransport der Speisereste.

Moderne Entsorgungssysteme sind nicht nur ein Segen für die Logistik, sie sparen euch auch Personal- und Lagerkosten.

Wohin mit euren Speiseresten?

Eine Möglichkeit, mit den Speiseresten schnell und sauber fertig zu werden, ist, sie an Sammelstellen zur Weiterverarbeitung geben. Die Anbieter solcher Entsorgungssysteme sammelt eure Reste nach eurem Rhythmus ein beliefert damit wiederum Biogasanlagen zur umweltfreundlichen Gewinnung von Energie.

Auch möglich: Ihr lagert eure Speiserest über einen längeren Zeitraum in speziellen Tanks vor Ort ein. Diese Tanks zermahlen eure Reste direkt zu einem feinen Brei – manche werden sogar mit sogar Muscheln, Schalen von Krustentieren oder Knochen fertig! Das Verfahren spart im Gegensatz zu den klassischen Speiserestetonnen Platz sowie Lagerkosten und die Abfälle müssen nicht gekühlt werden, was wiederum Energie spart. Auch diese Biomasse kann zum Befeuern von Biogasanlagen genutzt werden oder findet in Kompostier-oder Kläranlagen eine weitere Verwendung als nachhaltig erzeugte Energiemasse.