Kulturpflanzen wie Vanille, Maracuja oder Kakao sind zu 100 Prozent auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen. Stirbt die Biene aus, hätte dies direkten Einfluss auf die Pflanzenvielfalt.
Unverzichtbare Nützlinge: Die Bienen

Ein interdisziplinäres Forscherteam der Universität Göttingen fand nun heraus, dass die Bestäubung durch Bienen auch für den Ertrag und Geschmack von Erdbeeren einen deutlichen Unterschied macht. So konnten sie nachweisen, dass durch Bienen bestäubte Erdbeeren schwerer sind, weniger Missbildungen aufweisen und eine höhere Handelsklasse erreichen.
Zwar erzielt die aufwändige Handbestäubung, bei der eine manuelle Bestäubung mit Pollen derselben Blüte durch Menschenhand mithilfe eines Pinsels erfolgt, qualitativ ähnlich gute Früchte, doch ist sie umständlich, teuer und zeitintensiv. Nur die Insektenbestäubung kann der steigenden Lebensmittelnachfrage gerecht werden und Ertrag, Produktqualität und damit ihre Vermarktbarkeit garantieren.
Gewogen, gemessen und für besser befunden
Über den Geschmack der Früchte entscheidet neben den Anbaubedingungen und klimatischen Voraussetzungen wie Licht, Wind und Wasserzufuhr auch die Art der Bestäubung.
In einem Langzeittest wurden auf Experimentierfeldern verschiedene Erdbeersorten angebaut und auf unterschiedliche Weise bestäubt: Durch Selbstbestäubung, Selbst- und Windbestäubung sowie zusätzlich durch Bienenbestäubung. Nach der Ernte wurden die reifen Erdbeeren gewogen, vermessen und im Labor weiter untersucht.
Bessere Erdbeeren dank Bienenbestäubung
Das Ergebnis überzeugt: Bienenbestäubte Erdbeeren weisen weniger Verformungen auf, sind schwerer und haben eine intensivere, rote Farbe. Auch überzeugen sie durch eine bessere Qualität, die sich u.a. durch längere Lagerfähigkeit bemerkbar macht. Zudem schmecken sie dank eines anderen Zucker-Säure-Verhältnis süßer.
Nicht nur der Erdbeere kommt die Bienenbestäubung zu Gute. Bei Stein- und Kernobst steigert die Insektenbefruchtung den Fruchtertrag sogar um ganze 40 Prozent.