Die Stadt-Imkerei boomt – einst als Altherren-Hobby verpönt, entdecken immer mehr Städter das „Urban Beekeeping“ für sich.

Urban Beekeeping Honig vom Balkon

Schon Einstein wusste seinerzeit, sind die Bienen von der Erde verschwunden, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Trotzdem häufen sich die Meldungen über das Bienensterben. Varroa-Milben, Pestizide und Monokulturen machen den Honigbienen das Leben schwer.

Doch es gibt Entwicklungen, die Mut machen. Immer mehr Städter entdecken das „Urban Beekeeping“ für sich. Inzwischen sind die städtischen Freizeit-Imker eine richtige Bewegung. Ob New York, Berlin oder London, die Stadt-Imkerei boomt.

Aber warum gerade in der Stadt?

Das Projekt Bienenkiste gibt Antworten. Wer denkt, dass Bienen in der Stadt nichts zu fressen finden, irrt gewaltig. Gärten, verwilderte Grundstücke und Parks sind ein Paradies für die fleißigen Tierchen. Außerdem sind Bienen Wärmeliebhaber. Weil die Temperatur in der Stadt im Schnitt zwei bis drei Grad höher ist als auf dem Lande, bieten städtische Gefilde das ideale Klima für Bienen.

Großstadthonig schmeckt vielschichtiger

Erstaunlich, aber wahr – Stadt-Imker ernten deutlich mehr Honig als Land-Imker. Dazu schmeckt der Honig aus der Großstadt überraschenderweise deutlich intensiver als das ländliche Pendant. Während sich die Honigbienen in der Großstadt an Obstbäumen, Wildpflanzen und unzähligen Pollen laben können, müssen sie sich in ländlichen Gebieten häufig mit Monokulturen zufrieden geben. Dazu ist auch die Belastung durch Pestizide sehr viel geringer.

So einfach ist das Urban Beekeeping

Eine einfache Holzkiste, einen Meter lang, einen halben Meter breit und 20 Zentimeter hoch, mehr braucht der Großstadt-Imker nicht. Besonders praktisch ist, dass man die Bienenkiste beinahe überall aufstellen kann. Im Schrebergarten, auf dem Balkon, ja sogar auf dem Dach können die Bienen Quartier beziehen.

Die Bienenvölker von Großstadt-Imkerin Erika Mayr stehen auf einem Hochhausdach in Kreuzberg, umgeben von belebten Straßen und vielen versteckten Parks und Gärten.  In ihrem Buch „Die Stadtbienen: Eine Großstadt-Imkerin erzählt“ berichtet Mayr von ängstlichen Nachbarn, dem Leben im Imkerverein und natürlich von ihren Stadtbienen. Es summt wieder!

Honig für’s Restaurant

Dass Bienen auch in den stressigen Restaurant-Alltag passen, beweist das Restaurant VLET in der Hamburger Speicherstadt. Küchenchef Thomas Sampl und sein Team konnten sich schon nach einem Monat über gut 50 kg eigenen VLET Honig freuen.

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