Temperament trifft Qualität: Das Weingut Mohr in Lorch hat sich auf biovegane Weine spezialisiert. In den extremsten Steillagen des Rheingaus entstehen hier auf Schiefer- und Quarzböden einzigartig mineralische Weine. Seit 2011 ist das 7,5 Hektar-Weingut bio-zertifiziert und Mitglied im ECOVIN-Verband. Als erfahrener Kellermeister setzt Jochen Neher auf viel Handarbeit und Qualität und das nicht nur bei den Weinen aus den Spitzenlagen Lorcher Schlossberg, Lorcher Krone, Lorcher Bodental-Steinberg und Assmannshäuser Höllenberg.
Weingut Mohr – Beste Bio-Qualitäten
„Die Umstellung auf biologischen Weinbau war gerade am Anfang schwierig. Einem deutlich höheren Arbeitsaufwand stehen grundsätzlich geringere Erträge gegenüber. Wir sprechen hier von 20 Prozent“, sagt Neher. Zudem spüren die Lorcher auch den Klimawandel. „Wie sich das auf den Riesling auswirkt, merken wir bereits. Die Weinlese beginnt immer früher und die sensible Reifephase fällt in den witterungsbedingt wärmeren September. Hierdurch kann sich nach ergiebigen Niederschlägen die Traubenfäulnis schnell ausbreiten. Wir haben reagiert und pflanzen neben Weissburgunder jetzt auch Grauburgunder an, eine Rebsorte, die mit dem Klimawandel besser zurechtkommt.“, so Neher.
Trotz allem sind Jochen Neher und seine Familie zufrieden mit dem Wechsel auf Bio. „Durch die Umstellung ist die Weinqualität weiter gestiegen. Und man ist wieder näher am Rebstock“, so der Winzer. Sicherlich gab es anfangs andere Rheingau-Winzer, die sie argwöhnisch betrachteten, mittlerweile beneideten sie ihn eher für seine ausgezeichneten Bio-Qualitäten. Das Weingut steht für Premiumweine hoher Qualität. Und legt sich selbst die Messlatte hoch: „Als modernes und innovatives Weingut wollen wir die Besten in Lorch sein“, so Neher.
Veganer Weinbau
Alle Weine werden vegan – also ohne tierische Zusätze wie Gelatine, Hühnereiweiß oder Kasein – erzeugt. Da es zuhause auch kein Schweinefleisch auf den Tellern der Familie gibt, versteht es sich von selbst, dass keine aus Schwein hergestellte Gelatine in den Wein kommt. Wein kann man auch nur aus Trauben machen, sonst braucht man nichts. Die Natur macht alles richtig, wenn man ihr die Zeit dazu lässt. Die besten Weine werden daher „spontan“ vergoren, mit den Hefen, die aus dem Weinberg kommen, wo die Trauben gewachsen sind
Das Muster auf den Weinetiketten greift übrigens auf die in der dekorativen orientalischen Architektur verwendeten Girih-Kacheln zurück.
Weingut Mohr – eine lange Geschichte
Die Wurzeln der Mohrs liegen im orientalisch geprägten Südspanien des 15. Jahrhunderts. Der Name Mohr leitet sich von den Mauren ab, die bis 1550 das multikulturelle Zusammenleben dort prägten. Die Mauren beherrschten das Gebiet vom 8. bis zum 15. Jahrhundert und prägten es mit ihren Bauten, ihrer Kultur, ihren kulinarischen Köstlichkeiten, und das bis heute. Es war eine multikulturelle Gesellschaft, wo Christen, Juden und Muslime sich gegenseitig tolerierten und förderten.
Der Urgroßvater von Jochen Neher, Wilhelm Mohr III., gründete 1875 das Familienweingut Mohr in Lorch im Rheingau. Seine jüngste Tochter heirate Großvater Dr. Peter Neher, und somit ging das Weingut an die Familie Neher über. Deren Sohn Wolfgang, welcher das rheinhessische Mädchen Gisela mit auf die rechte Rheinseite mitbrachte, führte das Gut zusammen mit seiner Schwester Gitti, bis 1992 sehr erfolgreich weiter.
Ihr jüngster Sohn, Jochen Neher, ist seit 1992 der Weinmacher. Seine Profession stellte er auf eine stabile Basis und ging vor und nach dem erfolgreichen Weinbau-Studium an der Hochschule Geisenheim in internationale Weinbaugebiete, unter anderem nach Kalifornien, Neuseeland und ins französische Rhônetal.
Zunächst stellte er seine Weine noch konventionell her, klassische Rheingau-Rieslinge, Spät- und Auslesen. Als er dann seine Frau Saynur Sonkaya-Neher kennenlernte, auf einer Weinprobe 1995 im Ruhrgebiet und spätestens mit der Geburt der beiden Kinder, rückte die Nachhaltigkeit immer mehr in den Mittelpunkt.
Deutsch-türkische Verbindung inspiriert zu neue Geschmackswelten
Mit seiner Frau, der gebürtigen Türkin Saynur, schließt sich der orientalische Kreis wieder. Seit über 20 Jahren schafft das deutsch-türkische Winzerpaar die Verbindung von zwei Kulturen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Gemeinsam führen sie die Tradition des Weinguts fort: Orient trifft Okzident.
Noch viel mehr Informationen unter https://www.weingut-mohr.de