Für Michael Schieferstein, Begründer der FoodFighters e.V., ist es seit vielen Jahren ein Herzensanliegen: Die Versorgung von Obdachlosen und Bedürftigen. Und dies ganz besonders in Zeiten der Corona-Krise. Denn das Leben von Bedürftigen und Wohnungslosen wird zunehmend bedrohlicher.

Werden diese Mitbürger „am Rande unserer Gesellschaft“ vergessen? So jedenfalls der Eindruck von Michael Schieferstein, der 2012 den Verein „FoodFighters e.V.“ gründete, um der Lebensmittel-Verschwendung in unserer Gesellschaft den Kampf anzusagen. Kirchen, Tafeln und Obdachlosen-Unterkünfte sind wegen Risikogruppen der Ehrenamtlichen Helfer und des „Versammlungsverbotes“ geschlossen.

FoodFighters versorgen Bedürftige
FoodFighters versorgen Bedürftige

Jetzt macht der gelernte Koch „Nägel mit Köpfen“ und stellt ein Hilfsprogramm für 3.000 Menschen in der Region Ingelheim, Bingen und Bad Kreuznach auf die Beine. Und die Hilfsbereitschaft ist groß: Mehr als 150 Menschen der Verband der Schausteller und viele Geschäftsleute haben sich über einen Aufruf auf Facebook gemeldet und werden mit anpacken. Am Montag darauf wurden die Ersten Lebensmittel durch Händler angeliefert, schon am Dienstag gab es für alle Helfer*innen eine Einweisung, ab Donnerstag wurden die ersten Lebensmittel in der Alten Markthalle in Ingelheim ausgegeben.

„Eine Mammut-Aufgabe, der ich mich gerne gestellt und innerhalb von 14 Tagen gemeistert habe“, ohne finanzielle Unterstützung, so Michael Schieferstein. Denn er weiß aus eigener Erfahrung, wie es ist, nichts zu essen zu haben. „Dies vergesse ich nie – und nicht die Menschen, die vielfach durch äußere Umstände in diese missliche Lage geraten sind“, so der Spitzenkoch und Experte für Lebensmittel und Konsum.

„Die Ärmsten der Armen dürfen nicht durch das soziale Raster fallen. Wir müssen bundesweit in den Ländlichen Regionen handeln, da die Versorgung kaum oder nur teilweise gesichert ist. Hier hat das System, die Politik, die Caritativen Einrichtungen und die Kirche komplett versagt“, ist Schieferstein überzeugt. Denn die Corona-Krise trifft gerade die Ärmsten unserer Gesellschaft knüppelhart.

Das lässt Michael Schieferstein so nicht stehen: „Ich habe Verständnis dafür, dass die Tafeln für ihre meist über 60-jährigen Helfer Verantwortung tragen, trotzdem muss für die bedürftigen Menschen eine schnelle Lösung her“, sagt FoodFighter Michael Schieferstein. Es wird Zeit, dass hier ein neues Konzept her kommt.

Nach vielen Hürden und hohen Anforderungen durch die Ämter liegen jetzt alle offiziellen Genehmigungen vor, Schutzkleidung, Desinfektionsmittel und natürlich Lebensmittel nebst Kühlwagen und weiterer Infrastruktur sind auf dem Weg. “Wir sind auf Sach- und Geldspenden angewiesen, um dies alles stemmen zu können“, ruft Schieferstein zur weiteren Unterstützung aus der Bevölkerung, dem Handel und der Industrie auf.

Die nächste Ausgabestelle ist in Bingen am Rhein geplant. „Jetzt können wir endlich durchstarten und ich bin mir sicher, die Resonanz wird auch hier überwältigend sein“, ist Schieferstein optimistisch, auch wenn dies seltsam klingt. Denn die Not wird von vielen offiziellen Stellen unterschätzt, teilweise sind diese auch aufgrund der Schließung zahlreicher Einrichtungen überfordert. Dennoch fordert er eine sofortige Hilfe für seine Region und auch auf Bundesebene. Denn die Unterversorgung und Mangelerscheinen der Ärmsten der Armen ist schlimm und wird unterschätzt.

Mehr über die Projekte auch auf Facebook – dort gibt es auch aktuelle Infos über den Stand der Aktion.

www.facebook.com/michael.schieferstein

 

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