Plastik-Müll und Green-Chefs
Plastik-Müll und Green-Chefs

Dass Plastik zwar praktisch ist, aber nicht wirklich die umweltverträglichste Lösung, wissen eigentlich alle. Und dennoch wird oft alleine deswegen nicht weitergedacht, weil solche Themen aufgrund der oft nervigen „Experten“-Diskussionen in den Medien schnell ermüden.

Dort werden schnell Aktionen getroffen und ein Teil des Problems aufgegriffen, von Plastiktüten-Steuer oder Plastiktüten-Verbot ist dann die Rede. Und ein komplexes Problem auf die Hausfrau (symbolisch) beim Einkauf reduziert ist. Apropos Einzelhandel: Wir von den GREEN CHEFS würden hier tatsächlich eine Vorgabe vom Staat wünschen: Nämlich, dass jeder Supermarkt Papiertüten als Alternative anbieten MUSS!

Plastik-Müll ist doch was für Verbraucher! – oder?

Zurück zum Thema – nun sind die Plastiktüten schuld. Und der Rest kann sich zurücklehnen – noch mal Glück gehabt. Wirklich? Es gibt viele Studien und täglich massivere Warnungen. Die sollten wir ernst nehmen. Neben der Umwelt sind wir selbst auch betroffen, weil in vielen Kunststoffen Bisphenol A (BPA) enthalten ist. Wer hier liest, ist selbständig genug, um selbst zu googlen.

Bei Gesprächen in der Gastronomie stellen wir immer wieder fest, dass Gastronomen sich nicht bewusst sind, dass sie überhaupt größere Mengen Plastik-Müll produzieren. Bier kommt im Fass, Wasser und Wein in Flaschen, Gemüse in Bananenkisten und Fleisch in der Satte. Ist zwar Plastik, aber geht zum Lieferanten zurück. Besser als nichts. Ist auch richtig.

Ein guter Koch würde Kopfsalate, die in Plastik eingepackt sind, ohnehin nicht nehmen, weil eigentlich fast nur Eisberg-Salat in Plastik eingepackt ist und damit Inhalt und Verpackung auch geschmacklich identisch sind. Die besseren Sorten vertragen kein Plastik.

Plastik-Müll – ein kleiner Selbsttest

Um zu merken, wie oft man im Alltag unbemerkt mit Plastik zu tun hat, haben wir selbst einmal einen Versuch gewagt, eine Woche ohne Plastik zu leben. Wir wurden gewarnt und haben das Light-Modell gewählt: Eine Woche leben, ohne etwas mit Plastik neu zu kaufen. Die härtere Version wäre, eine Woche nichts zu nutzen, was mit Plastik zu tun hat. Das wäre dann auch die Zahnbürste oder das Handy. Also eher etwas für Profis.

Nach zwei Tagen wird einem zum ersten Mal bewusst, dass es im alltäglichen Leben fast nichts gibt, wo nicht irgendwo ein bisschen Plastik dabei ist.

Probiert es selbst mal privat – und wir wären dankbar für Erfahrungsberichte. Auch gut geeignet für Ausbildungsbetriebe.

Plastik-Müll in der Gastronomie

Kein Zweifel – bei Großgebinden ist Plastik eher selten, in der Gastronomie gibt es weniger Blister-Verpackungen oder Verkaufspacks wie im Supermarkt. Aber was kommt dann immer noch im Plastik an?

  • Getränke – ja, es gibt immer noch Gastronomen, die Plastikflaschen im Einsatz haben
  • Wannenware wie Eis
  • Tiefgefrorenes in Beuteln
  • Frühstücksartikel
  • Umverpackungen
  • Transportkisten

Macht mal selbst für Euren Betrieb eine Liste, was alles in Plastik oder mit Plastik geliefert wird. Danach setzt Euch mit dem ganzen Team zusammen und überlegt, was geändert werden kann, ohne dass der Ablauf gestört wird.

Wichtig: Wenn Ihr etwas ändert, rechnet mal hoch, wie viel das im Jahr an Ersparnis ergibt. Das motiviert, beim nächsten Mal noch genauer hinzugucken.

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