Hofgang auf dem Bauckhof

Bruderhähne - Bauckhof

Nachhaltigkeit – Regionalität. Worte, die gerne aber auch inflationär im Munde geführt werden, wenn es um die Qualität von Lebensmitteln geht. Wie aber funktioniert eine nachhaltige Landwirtschaft? Können Tiere artgerecht und ökonomisch sinnvoll gehalten werden? Grund genug, um mit den Green Chefs in Kooperation mit dem Food Editors Club der Sache vor Ort auf den Grund zu gehen: Auf zum Demeter-Hof für Kartoffeln, Geflügel und mehr

HOFGANG – KÖCHE IN GUMMISTIEFELN

Wir treffen uns auf dem niedersächsischen Bauckhof https://www.bauckhof.de in Klein-Süstedt, einem kleinen Ort von knapp 300 Einwohnern in der Nähe von Uelzen, wo wir von Yanic Arndt mit offenen Armen in Empfang genommen werden. Wir, das sind im Food Editors Club engagierte Food Journalisten und Gastronomen, die als Green Chefs für Nachhaltigkeit, Verantwortung und Transparenz in der Gastronomie einstehen.

Hühner - Bauckhof
Hühner – Bauckhof

Der Hofgang beginnt, anders als erwartet, mit einem Gang ins Büro. Das macht Sinn, denn hier kann man sich sammeln, erste  Eindrücke austauschen und dann dem kurzen, so faktenreichen wie launigen Vortrag von Yannic Arndt zuhören. Die Bauckhof-Höfe beschäftigen zusammen zwischen 420 und 450 Mitarbeiter, wovon 50 hier vor Ort in Klein Süstedt angestellt sind. Gemeinsam bewirtschaften sie auf diesem Hof eine Fläche von ca. 100 Hektar (1ha=10.000qm).

In der konventionellen Landwirtschaft kann ein Landwirt die gleiche Fläche allein bewirtschaften. Allerdings benötigt er dazu entsprechende konventionelle Unterstützung in Form von Gift- und Düngestoffen. Gleichwohl dient die Größe von 100ha (1.000.000qm) als Minimum für eine Existenzgrundlage eines Landwirts im Vollerwerb. Der Vergleich hinkt in einem Punkt: Die konventionelle Landwirtschaft ist mittlerweile in der Regel von der Viehwirtschaft entkoppelt, da diese andere Anforderungen an einen Landwirt stellt. Auf dem Bauckhof wird Vieh- und Landwirtschaft traditionell einheitlich verstanden, denn die Tiere garantieren die nachhaltige Düngung der Böden.

Allein die Nennung der Bewirtschaftungsfläche macht deutlich, dass hier große Maschinen auf großen Flächen zum Einsatz kommen müssen und dass nichts dem Zufall überlassen werden darf, damit die Ernte ohne Verluste eingefahren werden kann.

Freilaufende Hühner und eine Horde Gockel

Hier laufen die Hühner frei rum, auf 10 Hühner kommt in den Herden je ein Hahn. Stress scheint das Federvieh keinen zu haben, dafür aber jede Menge Auslauf unter den schattenspendenden Pappeln rund um die mobilen Hühnerställe.

Hühner - Bauckhof
Hühner – Bauckhof

Dann kommen wir zu einer Hahnherde. Ganz in Ruhe stolzieren sie in Kohortenstärke hin und her, bis auf einmal ein zu weit gelaufenes Huhn auftaucht. Plötzlich erfahren alle Anwesenden, wie es zu dem Sprichwort gekommen sein muss: Sich aufführen wie eine Horde Gockel. Das Gebalze und Gegackere ist so ohrenbetäubend wie lachhaft schön anzusehen. Allein dafür schon sollte man das auf dem Bauckhof seit vielen Jahren etablierten Bruderhahnkonzept unterstützen – ganz abgesehen vom fatalen, aber etablierten Irrsinn der Bruderhahntötung im industriellen Maßstab.

Nachhaltigkeit beginnt mit den Böden

Bei der Ortsbegehung fallen die Böden aus nachhaltiger Landwirtschaft im Unterschied der versandeten Böden um sie herum direkt ins Auge, denn auch in diesem relativ heißen und niederschlagsarmen Sommer haben sie Feuchtigkeit gespeichert und sind voller Mikroorganismen. Die Erde des Ackers, auf dem gerade Kartoffeln geerntet worden sind ist weich, feucht und aromatisch. Ein Blick auf einen benachbarten Acker aber gibt Anlass zu -Sorge: Hier verdorrt das Kartoffelkraut, die Pflanzen sehen aus wie tot. Und in der Tat: Sie wurden kurz vor der Ernte mit Glyphosat behandelt, denn das Mittel tötet alle kulinarisch wertlosen Pflanzenteile ab. So können dann die Kartoffeln problemfreier geerntet werden. Das Lebewesen Kartoffelpflanze hat hier schon vor der Ernte verloren. Die Frage ist, ob man solche Kartoffeln seinen Gästen anbieten möchte.

Siegt der Profit, verliert das Tier

So lautet ein Satz aus dem Onlineauftritt des Bauckhof der sich auch auf uns als Konsumenten bezieht. Denn nur gesunde Lebensmittel können auch die Gesundheit der Konsumenten fördern. Der Einsatz von Pestiziden wird diesen Aspekt so wenig fördern, wie der Einsatz von Mineraldüngern die Qualität der landwirtschaftlich genutzten Böden befördert. Hier werden in konventioneller Landwirtschaft durch Monokulturen die Böden ausgelaugt.

Es wird versucht, durch Mineraldünger nachzuhelfen. Aber die Mineralien im Boden stoppen nicht die Versandung. Versandete Böden aber können kein Wasser halten – sie führen zur Verwüstung ganzer Landstriche mittlerweile auch bei uns. Mikroorganismen aber sorgen für einen langfristige arbeitenden Feuchtigkeitsspeicher: Wichtiges Indiz – Regenwürmer im Boden. Das wurde hier im Bauckhof schon 1931 erkannt.

Jan-Patrick Timmer- und Yanic Arndt
Jan-Patrick Timmer- und Yanic Arndt

Wir alle kennen die Probleme, mit denen die Landwirtschaft zu kämpfen hat: Ausgelaugte Böden treffen auf zunehmende Trockenheit. Oft werden Lebensmittel in riesigen Monokulturen angebaut, um dann über weite Strecken quer durch Europa gesendet zu werden. Die Vorgaben des Großhandels verlangen nicht nur eine termingerechte Sicherstellung der vereinbarten Liefermenge – unabhängig von Witterungsbedingungen und schwankenden Ernteerträgen – sondern auch den Ausschluss großer Teile der Ernte, den sogenannten Missfits.

Diese Rahmenbedingungen fördern keine nachhaltige Landwirtschaft, im Gegenteil: Sie führen zum verstärkten Einsatz von Pestiziden, Düngemitteln, der zunehmenden Auslaugung der Böden und der Landwirte, die zum Einsatz von Giftstoffen gezwungen sind, um Erntemengen in gewünschtem Maß zur vereinbarten Zeit produzieren zu können. Doch für sie bleibt wenig Ertrag, die Profitmaximierung fließt an Konzerne und Handel.

Klimawandel und großflächige Bewirtschaftung unter Verzicht von Biotopen, wie sie Walmhecken und Bäume bieten, stellen hierbei ein so ernstes Problem für zukünftige Generationen an Landwirten dar, wie die Reduzierung der landwirtschaftlichen Betriebe durch stetige Vergrößerung der landwirtschaftlichen Fläche, die durch eine Person in konventioneller Landwirtschaft bestellt werden kann.

Die Rolle der Green Chefs

Doch muss das so sein? Können Gastronomen hier für eine Veränderung sorgen? Wenn sie als gute Gastgeber ihren Gästen mehr Gutes bieten wollen als einfach nur günstige Preise, können hier als Vorbilder agieren, die mit geschmackvoller Zubereitung erstklassiger Lebensmittel und den Geschichten dahinter für ihre Lebensmittelproduzenten werben können.

HOFGANG
HOFGANG

Und so, wie ein Koch, der von seinem Handwerk überzeugt ist, Gäste gerne auch in die Küche schauen lässt, sollte ein Landwirt interessierte, potenzielle Kunden in seinen Hof schauen lassen. Denn Einblicke hinter die Fassaden fördern Fragen und Verständnis gleichermaßen.

Wie aber funktioniert nachhaltige Landwirtschaft? Was macht sie wertvoll? Fragen, die Gastronomen wie Endverbraucher umtreiben, doch seltener werden Argumente als prinzipielle Glaubens-oder Ansichtssachen ausgetauscht. Die einen wollen von biologischer Landwirtschaft nichts wissen und für die anderen kommt nichts anderes in Frage. Zeit also, sich selbst ein Bild zu machen und Argumente zu sammeln.

Bauckhof

Der Bauckhof ist die Oberbezeichnung für insgesamt drei Höfe und eine Mühle. 1932, als man feststellte, dass die Verwendung von Kunstdünger dazu führte, dass die Böden keine Regenwürmer mehr beherbergen, begann man, auf nachhaltige Landwirtschaft umzusteigen. Seit 90 Jahren wird hier nach biologisch-dynamischen Kriterien Landwirtschaft betrieben. Zu diesem ganzheitlichen Konzept gehört auch die artgerechte Haltung von Nutztieren, um zum einen auf den Höfen auch den Dünger für die Felder zu erwirtschaften, zum anderen um die Zucht von erstklassigem Geflügel, samt Bruderhahnkonzept zu betreiben.

https://www.bauckhof.de/muehle-hoefe/bauckhof-klein-suestedt/landwirtschaft/tierhaltung/bruderhahn/

Fazit

Essen ist genau genommen ein agrarischer Akt. Kommen wir durch das Kochen wieder zurück zur Landwirtschaft, zur Ethik und zu einem gesunden Kreislauf. Aufmerksamkeit auf den Tellern sollten den einzelnen Lebensmitteln gelten. Denn wie wusste es schon Eckart Witzigmann:

Das Produkt ist der Star. Aber er wusste auch – Gut Kochen allein reicht nicht

Nie war es einfacher, auf Nachhaltigkeit umzusatteln. Warum: Die Preisexplosion der konventionellen Lebensmittel ist wesentlich drastischer als die der nachhaltig erzeugten Lebensmittel. Wissen um die Herkunft der Lebensmittel ist ein Pfund, eine Geschichte und ein großer Vorteil – in Sachen: Klima, Einkauf, Nachhaltigkeit und Gästebindung.

Autoren: Kay-Henner Menge und Dr. Nikolai Wojtko

LindenGut – das Bio-Paradies in der Hessischen Rhön

Anja Lindner

Unter den Ausläufern der Hessischen Rhön, ganz nah zu Fulda befindet sich ein kleines Stück Paradies: Das LindenGut. Über 30 Jahren gelebte Bio-Bauernhof-Geschichte prägen das Bild und die Philosophie des Demeter Gästehauses.

Der Einsatz für mehr Nachhaltigkeit ist ausgezeichnet

Das LindenGut wurde Ende 2014 zu einem Gästehaus mit 10 Zimmern und 4 green meeting Veranstaltungsräumen umgebaut. Das Gebäude ist baubiologisch angelegt und wird mit 100% Ökostrom bewirtschaftet. Eine eigenen Brunnenanlage versorgt die WCs mit Wasser und wird nach Benutzung in der Pflanzenkläranlage wieder aufbereitet. An kühlen Tagen wird den Gästen mit Hilfe einer Holzscheidt- und Hackschnitzel-Verbrennungsanlage. Die Aschereste können anschließend einfach kompostiert werden.

Für mehr Mobilität stellt das Team des LindeGut den Gästen E-Bikes und E-Roller zur Verfügung. Eine Ladestation für Elektro-Autos ist da selbstverständlich ebenfalls vor Ort.

LindenGut – nicht nur auf dem Papier natürlich Bio

Anja Lindner, die Betreiberin des LindenGut
Anja Lindner, die Betreiberin des LindenGut

„Bio ist für uns nicht irgendein Zertifikat, sondern die lebendige Verbindung zum Ursprung von allem“, sagt Anja Lindner, die Betreiberin des LindenGut. Ein Teil dessen, was im LindenGut auf den Tisch kommt, stammt aus der eigenen Bioland-Landwirtschaft und von der eigenen Streuobstwiese, auf der über 100 alten Apfelsorten, weiteres Obst und Gemüse wachsen. Dazwischen laufen Bio-Hühner und Gänse fröhlich umher.

Was nicht selbst angebaut wird, liefern langjährige Partner aus der Region. Woher der MSC zertifizierte Fisch oder das Fleisch sowie Getränke kommen, können die Gäste sogar ganz genau nachvollziehen. Über die Lieferantenkarte auf der Website ist jeder Partner des LindenGut markiert und kann sogar bis auf den Kilometer genau recherchiert werden.

Die Gäste des LindenGut kommen aber nicht nur kulinarisch in 100 prozentigen Bio-Genuss, selbst Naturkosmetik ist im eigenen Hofladen erhältlich.

Nachhaltigkeit als Lebenseinstellung

Als Mitglied der W-E-G Initiative handelt das Team um Anja Lindner und Wolfgang Gutberlet wertschätzend, entwickelnd und gemeinschaftend. Daran wirken alle Mitarbeiter und Partner von der landwirtschaftlichen Herstellung der Lebensmittel, ihrer Veredlung bis hin zur Verarbeitung mit. Das LindenGut ist außerdem Mitglied der Original Biohotels, EMAS validiert, Partner bei Bioland und ehc zertifiziert.

Nun ziert eine Auszeichnung das LindenGut. Mit Stolz verkünden wir, dass dieses kleine Bio-Paradies nun auch zu den Green Chefs zählt.

Warum Kühe Hörner tragen sollten

Warum Kühe Hörner tragen sollten

Der Anblick einer behornten Kuh ist zur Seltenheit geworden. Durchschnittlich 80 Prozent aller Kühe werden in den ersten Lebenswochen unter Betäubung die Hörner sowie die Anlagen dafür entfernt. Das hat erstmal einen ganz praktischen Nutzen, da so das Verletzungsrisiko der Kühe, die in konventioneller Haltung mit vielen Tieren auf engem Raum stehen, verringert werden kann.

Fraglich ist nun, ob die Enthornung der Tiere auch einen Einfluss auf die Kuh, ihre Milch und ihr Fleisch hat. Dazu gibt es so gut wie keine wissenschaftlich belegbaren Studien und trotzdem sind Demeter-Landwirte davon überzeugt, dass sowohl die Lebens- als auch die Produktqualität darunter leide, wenn den Kühen die Hörner entfernt werden.

Der Demeter-Verband ist der einzige deutsche Öko-Verband, der das Enthornen der Kühe untersagt. Die Gründe dafür haben wir uns näher angesehen.

Für Kühe sind Hörner ein Status-Symbol

In industriellen Betrieben werden die Tiere enthornt, damit sie enger stehen können und sich nicht in den Gittern des Melkstandes verhaken.

Für Kühe sind Hörner ein Status-SymbolFür Kühe sind Hörner ein Status-Symbol
Für Kühe sind Hörner ein Status-Symbol

Allerdings lässt sich eine erhöhte Aggressivität der Kühe beobachten, wenn sie in Ermangelung ihrer Hörner innerhalb der Herde keine Rangordnungskämpfe austragen können. Bei diesen Kämpfen versuchen zwei Rivalinnen sich Kopf an Kopf wegzuschieben. Die stärkere nimmt einen höheren Rang in der Herde ein. Ohne die Hörner als Mittel zur fairen Auseinandersetzung kommt es zur Instabilität im Herdenverband.

Auch für die Körpersprache fehlt ohne Hörner ein wichtiges Sprachinstrument. Die Folge sind Missverständnisse untereinander.

Jedes Horn ist einzigartig wie ein Fingerabdruck. Die Anzahl der Kälbchen lässt sich daran ablesen, denn mit jeder Schwangerschaft bilden die Hörner der Mutterkuh einen Hornring aus. Auch die Art der Fütterung, klimatische Einflüsse oder Erkrankungen haben Einfluss auf das Hornwachstum.

Das Horn als Verdauungsorgan

Das Horn der Kuh - Quelle HornkuhAbseits von diesen Äußerlichkeiten dienen die Hörner als Stoffwechselorgan der Verdauung. Die Nasennebenhöhlen der Kuh reichen bis in die Hörner hinein. Beim Wiederkäuen gelangen die Verdauungsgase bis in die Hornspitzen. Über die Schleimhäute der Nebenhöhlen kann die Kuh auswerten, welche Verhältnisse im Pansen herrschen und ob die Futterqualität stimmt. Fehlen der Kuh die Hörner, ist ihre  Wahrnehmung der Verdauung eingeschränkt, sodass ihr die Beurteilung schwerer fällt.

Der Rückschluss liegt nahe, dass die Qualität der Milch und des Fleisches darunter leidet. Die Milch hörnertragender Kühe soll besser schmecken und Käse leichter gelingen, heißt es. Außerdem sei sie weniger reich an Allergenen und damit verträglicher. Wissenschaftliche nachweisbar ist das nicht – aber nachvollziehbar.

Ohne Hörner fehlt der Kuh ein Sinnesorgan

Entgegen der Annahme, dass das Horn ähnlich wie das menschliche Haar schmerzunempfindlich ist, ist es mit Blut- und Nervenbahnen durchzogen. Kühe können also über ihre Hörner Berührungen, Temperatur und andere Sinneseindrücke wahrnehmen.

In heißen Klimazonen dienen die Hörner auch als eine Art Klimaanlage. Die Wärme der Atemluft, die auch durch die stark durchbluteten Hörner fließt, wird über die große Hornoberfläche abgegeben. Je heißer die Umgebung, desto größer die Hörner und desto mehr Wärme wird über sie abgegeben. Logisch oder?

Je karger das Land, desto größer das Horn

Je karger das Land, desto größer das Horn
Je karger das Land, desto größer das Horn

Die Lebensumstände der Kühe haben also einen großen Einfluss auf die Hornausbildung. Auch das Futterangebot spielt für die Horngröße eine Rolle. Leben die Kühe in Gebieten mit leicht zugänglicher, starker Vegetation wie an der Nordsee, bilden die Tiere kleinere Hörner aus. Je karger und unwirtlicher das Land, desto mehr müssen die Tiere mit ihrer Nahrung haushalten und desto größer werden die Hörner. Anders herum bleiben sie relativ klein, wenn die Vegetation an leicht verdaulichem Futter reichlich und gut zugänglich ist.

Es lässt sich sogar beobachten, dass veränderte Lebensumstände eine Anpassung der Hörner innerhalb weniger Generationen zur Folge hat: Eine ägyptische Rinderfarm importierte vor einigen Jahren deutsche Rinder mit naturgemäß kleinen Hörnern. Bereits die nächste Generation bildete deutlich größere Hörner aus als die Muttertiere. Dies ist der Art der Fütterung und den klimatischen Bedingungen zuzuschreiben.

Was passiert nun, wenn Tiere, die in der Steppe leben, enthornt werden? Der Tierarzt Joseph Werr* konnte bereits 1930 beobachten, dass es keine gesundheitlichen Folgen nach sich zieht, solange die Tiere gut mit Futter versorgt werden. Ist dieser Umstand allerdings nicht gegeben, sind die Kühe deutlich krankheitsanfälliger.

Klares Nein zur Enthornung

Immer mehr Landwirte befassen sich mit der Thematik der Horn tragenden Kühe und erkennen die Vorteile, auf die Enthornung zu verzichten. Kühe mit Hörnern werden wieder vermehrt gezüchtet und ihre Milch sowie ihr Fleisch vertrieben. Diese Landwirte verdienen sich die damit das Demeter-Siegel. Der Verein hält sich hierbei sehr streng an die eigenen Richtlinien. Ausschließlich Milch- und Fleischprodukte von behornten Kühen dürfen mit dem Demeter-Zeichen vertrieben werden.

Weitere Informationen findet ihr unter www.hornkuh.de 

Link zur Biografie von Joseph Werr

Organic Kitchen Stories: Jetzt kommt Bio in die Küche

Organic Kitchen Stories

Der Anteil an Bio-Produkten in der Küche wächst. Ein Gutteil trägt sogar die höchste Bio-Auszeichnung „Demeter„. Bei den Organic Kitchen Stories stellen wir die Vorteile für Gastronomen vor.

Einladung zu den Organic Kitchen Stories

Wie Bio und Demeter in eurer Küche funktionieren und wie  eure Überzeugung auch bei den Gästen ankommt, möchten wir zusammen mit Demeter bei den Organic Kitchen Stories zeigen.

Drei Veranstaltungen sind geplant:

  • auf Gut Sonnenhausen (bei München) am 24.September 2018
  • im Restaurant Scent (Berlin) am 01.Oktober 2018
  • im Hofgut Ruppertsberg (bei Mannheim) am 15.Oktober 2018

Aus den Erfahrungen der Kollegen lernen

Schaut einen Nachmittag lang einem Koch mit erfolgreichem Bio-Konzept über die Schulter und lernt spannende Zulieferer aus der Region kennen, die euch einen Einblick in ihre Arbeit als Bio-Landwirte gewähren. Die eine oder andere verrückte Geschichte wird euch garantiert zum Schmunzeln bringen.

Während ihr anschließend in den Genuss regionaler Spezialitäten kommt, könnt ihr euch natürlich auch mit anderen Mitstreitern austauschen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen, wie ihr selbst.

Weitere Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen findet ihr auf der Demeter-Webseite.

Zur Anmeldung geht’s hier entlang!

HINWEIS: Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Wer zuerst kommt… Ihr kennt das Spiel. ;)

Biologisch-dynamischer Obstanbau bei Clostermann

Apfelplantage Clostermann

„An Apple a day keeps the Doctor away.“ Seit 1866 leben Menschen nach diesem Sprichwort in der Hoffnung auf Gesundheit durch den Verzehr von Obst. Noch älter als die Lebensweisheit ist der Neuhollandhof von Familie Clostermann. Hier werden seit 1867 Äpfel und Birnen angebaut. Seit 1982 setzt man auf dem familiengeführten Obsthof auf ökologischen Landbau und mit Beginn der Neunzigerjahre wurde die Bewirtschaftung der gesamten Plantage auf biologisch-dynamische Landwirtschaft nach Demeter-Richtlinien umgestellt.

Ökologische Landwirtschaft seit mehr als 30 Jahren

Familienbetrieb: Thea, Rolf und Leslie Clostermann
Familienbetrieb: Thea, Rolf und Leslie Clostermann

Der auf dem Neuhollandhof seit mehr als 30 Jahren praktizierte Demeter-Anbau ist die älteste Form der ökologischen Landwirtschaft. Sie fördert die Fruchtbarkeit des Bodens durch den Einsatz von den sogenannten biologisch-dynamischen Präparaten wie Hornkiesel oder Hornmist und gewährleistet damit eine ressourcenschonende und nachhaltige Landwirtschaft. Als anerkannter Demeter-Betrieb werden die Anbau- und Verarbeitungsmethoden durch den Verband regelmäßig streng kontrolliert.

Preisgekrönte Sektalternative: Appléritif von Clostermann

Auf 18 Hektar wachsen auf dem Neuhollandhof über 30 verschiedene Apfelsorten und auf einem halben Hektar fünf Sorten Birnen. Das Obst wird zu einer breiten Palette an Produkten und Spezialitäten verarbeitet. Neben Apfel-Wein und -Sekt, verschiedenen Säften sowie Apfel- und Birnenkraut ist der Appléritif ein besonderes Highlight. Die alkoholfreie Sektalternative wurde bereits mit dem Apfelwein-Oscar Pomme D’Or ausgezeichnet. In der Kelterei lässt Familie Clostermann für den Appléritif den Saft bester Bio-Äpfel sektverperlen.

„Bio-Landwirtschaft gleicht Homöopathie“

Biologisch-dynamische LandwirtschaftDie Obstplantage betrachtet Familie Clostermann als lebendigen Organismus. Dabei ist der Verzicht auf künstliche Düngermittel und Pestizide selbstverständlich. Stattdessen setzt man auf organische Düngung, Kompostwirtschaft und natürliche Präparate wie Heilkräuter (z.B. Baldrian), Mineralien (z.B. Kiesel) und Kuhdung ein, damit den Pflanzen beste Voraussetzung zum Wachstum gegeben sind. Gering dosiert wirken die Präparate nicht durch die Menge, sondern mehr durch die feinstoffliche Information. Das Verfahren gleicht der Homöopathie.

Damit wird die Fruchtbarkeit des Bodens, das Aroma, der Geschmack und die Ausfärbung der Früchte gefördert. Da die Pflanze auch kosmischen Rhythmen, wie Sonnenstand und Mondphasen unterliegt, werden auch diese Aspekte beim Einsatz der Präparate berücksichtigt.

Ohne Bienen keine Äpfel!

Ohne Bienen keine Äpfel!
Bienenstöcke auf den Plantagen des Neuhollandhofs

Beim Demeter-Anbau spricht man vom „Bio-Plus“-Prinzip. Es bedeutet nicht nur den strikten Verzicht auf chemische Spritz- und Düngemittel. Demeter-Betriebe verpflichten sich auch zur Erhaltung der Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren. Auf dem Neuhollandhof sorgen Blühstreifen, Wildkräuterzonen und Wildblumenwiesen in den Plantagen für Diversität. Vielen kleinen Nützlingen wird so ein ökologischer Lebensraum geboten. Dafür sorgen sie mit regem Einsatz für die natürliche Bestäubung der Pflanzen und bekämpfen Schädlinge. 

Mehrere Bienenstöcke sind ebenfalls auf dem Neuhollandshof angesiedelt. Eine Imkergemeinschaft kümmert sich um ihre Pflege und die imkerliche Arbeit. 

Fair einkaufen: Tu‘ Gutes und sprich darüber!

Lübchiner Strohschwein - Transgourmet UrsprungLübchiner Strohschwein - Transgourmet Ursprung

Fair produzierte Lebensmittel – möglichst direkt Erzeuger – einzukaufen, ist für GREEN CHEFS Ehrensache. Zu wissen, wo die Waren herkommen, hat dabei nicht nur Einfluss auf die eigene Wertschätzung der Waren. Auch die Gäste sind daran interessiert zu erfahren, woher die Zutaten auf ihrem Teller stammen.

Die Wertschätzung für das Produkt ist eine andere, wenn man weiß, dass die Tiere, die verarbeitet werden, unter vernünftigen Bedingungen aufgewachsen sind und wie viel Arbeit im nachhaltigen Anbau von Obst und Gemüse steckt. Die Menschen hinter den Produkten zu kennen, bietet zudem jede Menge Gesprächsstoff für die Kommunikation mit dem Gast. Ihr habt es in der Hand und entscheidet, welche Produkte euch in die Küche kommen.

Mit der Entscheidung für fair produzierte Lebensmittel setzt ihr gegenüber euren Gästen ein klares Zeichen für eine faire und nachhaltige Küche. Vielen Gästen ist die Herkunft der verarbeiteten Lebensmittel sogar wichtiger als der Preis und sind bereit, durchaus mehr dafür zu zahlen.

Restaurant-Marketing „at its best“!

Lübchiner Strohschwein - Transgourmet UrsprungLübchiner Strohschwein - Transgourmet Ursprung
Das Lübchiner Strohschwein im Stall von Torsten Roder

Einen Schritt weitergehen können Köche, indem sie fair und nachhaltig produzierte Waren direkt aus der Region beziehen. Das spart viele Transportkilometer und damit Emission. 

Und: Regionaltypische Gerichten auf der Speisekarte heben sich vom Einheitsbrei ab. Indem ihr euren Gästen die Geschichten hinter den Produkten erzählt, stärkt ihr eure Glaubwürdigkeit und beweist Transparenz. Damit sorgt für einen deutlichen Wiedererkennungswert, der über eure Küche hinausgeht, knüpft ganz neue Synapsen bei den Gästen und gebt ihnen etwas zum Weitererzählen mit nach Hause.

Die Geschichten hinter den Produkten, die in der Küche verwendet werden, können im persönlichen Gespräch weitergeben oder mit entsprechenden Hinweisen in der Speisekarte ausgelobt werden.

Verein berät zur Umstellung auf „Bio“

Demeter listet Lebensmittelproduzenten, deren Waren den Demeter-Richtlinien entsprechen. Gastronomen und Köche können sich dazu auch direkt beraten lassen. Wer voll und ganz auf Demeter-Produkte setzt, kann sich auch als Betrieb zertifizieren lassen. Voraussetzung dafür ist ein hoher Bioanteil, geringer Convenience-Einsatz und eine  Leidenschaft für Geschmack und Genuss. Green Chefs handeln häufig bereits danach, warum das also nicht auch den Gästen aktiv zeigen?!

Geschichten mit Mehrwert

Auch bei Transgourmet Ursprung können Gastronomen sich über die Produzenten informieren – und das in einer Tiefe und Detailverliebtheit, die einzigartig ist. Jede der Partnergeschichten animiert zum Weitererzählen. Darin besteht die große Stärke von Transgourmet Ursprung. Die Fachberater unterstützen Gastronomen mit Marketingmaterialien und beraten dabei, wie sich die Geschichten bis zum Gast transportieren lassen.

Nachhaltigkeit auf der Speisekarte

Vom 7. bis 21. Mai veranstaltet Transgourmet Ursprung die Woche der Nachhaltigkeit, eine Art Paukenschlag, mit dem Gastronomen auf ihr Engagement für Nachhaltigkeit auf der Speisekarte noch mal verstärkt aufmerksam machen können.

20 Restaurants aus dem Kölner Umland nehmen an der Aktion teil und werden bei der Auswahl passender Produkte und der Menüplanung von Transgourmet Ursprung unterstützen. Außerdem steuern die Fachberater für die Aktion Aufsteller, Broschüren, Plakate und digitale Kommunikationsmittel bei.

Kükenschreddern muss nicht sein

Zweinutzungshuhn - Pixabay

Ihre Vorfahren lebten im Dschungel in kleinen Gruppen. Gemeinsam rannten die Zweibeiner über Stock und Stein – und legten von Zeit zu Zeit ein Ei. Bei aller Industrialisierung der Zucht gibt es immer noch glückliche Hühner und Ställe, die ohne Kükenschreddern und Käfighaltung auskommen.

Vom glücklichen Geflügel zum Massenprodukt

Das Huhn: Vom glücklichen Geflügel zum Massenprodukt - Pixabay
Das Huhn: Vom glücklichen Geflügel zum Massenprodukt

Dank ihres Sozialverhaltens gelang es den Urhühnern, sich der Welt und unterschiedlichsten Lebensbedingungen immer wieder anzupassen. Mit der Kultivierung durch den Menschen wurden ihre Fähigkeiten, möglichst viele Eier zu legen und besonders viel Fleisch anzusetzen immer weiter optimiert. Bis irgendjemand auf den Gedanken kam, sich entweder auf die Ei- oder die Fleischproduktion zu konzentrieren, um die Leistung der Tiere weiter in die Höhe zu schrauben. Das ist zur gängigen Praxis geworden. Somit kommen heute 95 Prozent aller Hühner aus Hybridzüchtungen. S

Demgegenüber steht das wachsende Interesse am Huhn, das der Urvariante entspricht. Die Nachfrage nach Tieren, die in der Lage sind, sowohl Eier zu legen als auch schmackhaftes Fleisch anzusetzen, steigt demnach. Übrigens spricht man dabei vom Zweinutzungshuhn.

Warum also Zweinutzungshuhn

Zweinutzungshühner wachsen langsamer und sind nicht so leistungsfähig wie Hybridhühner. Dafür profitieren sie aber von einer längeren Lebenserwartung, da sie widerstandsfähiger gegen Krankheitserreger sind. Somit kommen sie auch mit deutlich weniger Antibiotika durch’s Leben. Die männlichen Küken dürfen nach dem Schlüpfen weiterleben, es gibt kein Kükenschredern.

Bislang sind landauf landab Hühnerfreunde auf der Suche nach einer passenden Rasse, mit der die Zweinutzungshühnerhaltung rentabel wird. Besonders vielversprechend ist hier die Rasse Les Bleues. Die Initiative Das Zweinutzungshuhn listet Höfe und Händler, die Hühner der Les Bleues Rasse aufziehen und vertreiben. Oftmals sind es Bio-Betriebe, die die Zweitnutzungshühner züchten.

Beste Lebensbedingungen für Demeter-Hühner

Hühner, die sogar nach Demeter-Standard aufwachsen, leben in einem Tageslichtstall mit viel Auslauf und Platz zum Suhlen und Picken. Sie bekommen 100-prozentiges Bio-Futter und ihre Schnäbel werden nicht kupiert, also gekürzt. Außerdem freuen sich die Hennen über ihren Hahn im Korb, denn beide Geschlechter leben zusammen. Das Schreddern der geschlüpften männlichen Küken gibt es dort nicht.

Immer mehr Gastronomen – wie auch das Restaurant Erasmus, Green Chefs Partner aus Karlsruhe – setzen auf Zweinutzungshühner und sorgen so für mehr Vielfalt im Hühnerstall. Ihr tragt also aktiv dazu bei, den Markt zu verändern – zum Wohl aller!

Diese Initiativen setzen sich für’s Hühnerwohl ein

Green Chefs und Demeter gehen Partnerschaft ein

Green Chefs und demeter sind Partner für faire und nachhaltige Gastronomie

14 Prozent aller Bio-Produkte werden nach Demeter-Standard hergestellt. Seit der Gründung ist der Verband immer weiter gewachsen. Was aber viele bis heute nicht wissen: Auch in der Gastronomie spielt Demeter eine wichtige Rolle.

Um die gemeinsamen Werte von Nachhaltigkeit und Fairness in der Branche zu kräftigen, machen der älteste Bioverband Deutschlands und die Initiative der Green Chefs nun gemeinsame Sache.

Partner für faire und nachhaltige Gastronomie

Immer mehr Gäste legen Wert darauf, auch im Restaurant nachhaltig und fair essen zu können. Demeter, der älteste Bioanbauverband Deutschlands, und die Green Chefs, eine vergleichsweise junge Initiative für mehr Nachhaltigkeit und Fairness in der Gastronomie, gehen ab sofort eine strategische Partnerschaft ein.

Auf diese Weise bieten sie Gastronomen und Köchen einen einzigartigen Wissensfundus und ermöglichen eine überregionale Vernetzung. Auch gemeinsame Veranstaltungen stehen im Rahmen der Partnerschaft auf dem Plan.

Biodynamische Landwirtschaft ist Grundsatz

demeter ist der älteste Bioanbauverband Deutschlands

Demeter-Gastronomie steht für eine ehrliche Küche mit besten Zutaten und echter Handwerkskunst. „Bei Demeter sind die Gastronomen Teil des großen Netzwerks aus biodynamischen Landwirten, Manufakturen und Händlern. Dabei unterstützt sie der Verband sowohl bei der Zutatensuche als auch bei der Vermarktung. Das Markenzeichen genießt allerhöchstes Verbrauchervertrauen und steht für ein nachhaltiges Wirtschaften“, erklärt Nina Weis, Verbandsreferentin für Wein und Gastronomie.

Siegel für faire und nachhaltige Gastronomen

GREEN CHEFS - Fairness und Verantwortung in der Gastronomie

Für mehr Orientierung der Gäste, welche Köche und Gastronomen Fairness und Verantwortung leben, wurde ‚Green Chefs‘ als Auszeichnung für nachhaltige Restaurants und Hotels ins Leben gerufen. Ausgezeichnete Green Chefs Partner sind Vorbilder der Branche. „Mit ihrem Engagement mischen die Green Chefs Partner die Branche auf und setzen neue Standards für Fairness und Verantwortung in der Gastronomie. Sie inspirieren Kollegen mit ihren Taten und sensibilisieren ihre Gäste, Lieferanten und Mitarbeiter für ganzheitliche Nachhaltigkeit“, so Carina Jürgens, Projektleiterin bei den Green Chefs.

Kooperation von Demeter und Green Chefs

Demeter und die Green Chefs teilen viele Werte. Um voneinander zu lernen und sich gegenseitig zu inspirieren, arbeiten sie ab 2018 als Partner zusammen. Neben dem fachlichen Austausch sind auch gemeinsame Veranstaltungen zur fairen und nachhaltigen Küche geplant. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und die gegenseitigen Impulse!“, da sind sich Nina Weis und Carina Jürgens einig.

Weitere Informationen zu Demeter für die Gastronomie gibt es unter www.demeter.de/gastronomie

Wertvolle Unterstützung von Demeter

Green Chefs und Demeter gehen Partnerschaft ein

14 Prozent aller Bio-Produkte werden nach Demeter-Standard hergestellt. Seit der Gründung ist der Verband immer weiter gewachsen. Was aber viele bis heute nicht wissen: Auch in der Gastronomie spielt Demeter eine wichtige Rolle. Um die gemeinsamen Werte von Nachhaltigkeit und Fairness in der Branche zu kräftigen, machen der älteste Bioverband Deutschlands und die Initiative der Green Chefs nun gemeinsame Sache.

Schon seit 1928 ist Demeter im Einsatz, um Landwirte beim biodynamischen Bestellen ihrer Felder zu unterstützen. Aufgrund der lebendigen Kreislaufwirtschaft gilt die Demeter-Landwirtschaft als nachhaltigste Form der Landbewirtschaftung und geht weit über die Vorgaben der EU-Öko-Verordnung hinaus. Das macht Produkte, die nach diesen Standards hergestellt werden, so einzigartig.

Mit Demeter wird Saatgut zum Kulturgut

Als erster Bio-Verband hat Demeter Richtlinien für Pflanzenzüchtung entwickelt und zertifiziert biodynamisch gezüchtete Gemüse- und Getreidesorten. Das garantiert höchste Nahrungsqualität und besten Geschmack. Bereits bei der Selektion achten die Züchter auf Vitalität, Aroma und Bekömmlichkeit der Lebensmittel.

In Deutschland wirtschaften rund 1.500 Landwirte mit mehr als 77.800 Hektar Fläche biologisch-dynamisch. Unter dem Dach von Demeter International haben sich Landwirte, die nach den festgelegten Standards arbeiten, zu einer weltweiten Gemeinschaft zusammengeschlossen. So ist Demeter als internationale Bio-Marke auf allen Kontinenten vertreten.

Geschmack des Ursprungs

Green Chefs und Demeter gehen Partnerschaft ein
Green Chefs und Demeter gehen Partnerschaft ein

Darüber hinaus sorgt der Verband aus Pionieren der Bio-Branche mit regionaltypischen Sorten im Sortiment für mehr Geschmacksvielfalt. Das Konzept trägt zudem zur Unabhängigkeit von expandierenden Saatgutkonzernen, die nach rein wirtschaftlichen Interessen handeln und zunehmend auf Agro-Gentechnik setzen, bei.

Ökologisch angebautes Gemüse aus der Region sorgt nicht nur für mehr Vielfalt am Markt, sondern lässt uns den ursprünglichen Geschmack von Karotte, Kartoffel und Kürbis nicht vergessen.

Höchste Standards sichern beste Qualität

demeter unterstützt als Green Chefs Gold SupporterDamit die Lebensmittel sich das Demeter Siegel verdienen, müssen alle Beteiligten der Wertschöpfungskette den Demeter-Richtlinien entsprechend handeln und sich regelmäßigen Kontrollen unterziehen. Ebenso spielen ideelle Werte dabei eine wichtige Rolle: Respekt vor der Natur, höchster Anspruch an Qualität, Verantwortung gegenüber allen Partnern und der Gesellschaft.

Mit einer eigenen Akademie hat der Verein im Jahr 2015 sein Angebot sogar noch um vielfältige Aus- und Weiterbildungen im biodynamischen Wirtschaften erweitert.

Als Supporter der Green Chefs unterstützt Demeter ab sofort die Initiative mit geballtem Know-How von Experten der Branche.

Organic Kitchen Stories: Von Auskennern lernen

Zu zwei spannenden Veranstaltungen lädt der Demeter e.V. Köche und Gastronomen nach München und Berlin ein. Jetzt anmelden zu den Organic Kitchen Stories und dabei sein, wenn Hendrik Haase und Inga Günther exklusive Einblicke in ihre Arbeit gewähren.

Organic Kitchen Stories in München & Berlin

Zum zweiten Mal finden die Organic Kitchen Stories in ausgewählten Bio-Restaurants in Deutschland statt. Wenige Tickets sind noch verfügbar. Also gleich anmelden und dabei sein.

Zuerst einmal… Warum geht’s?

• Wo bekommt ihr hochwertige Bio-Zutaten her? Was braucht es für die erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Zulieferbetrieben?
• Mehrwert der Ökolandwirtschaft in der Küche: Welche Leistungen erbringt der Ökolandbau, von denen alle profitieren? Wie könnt ihr diese authentisch an eure Gäste kommunizieren?
• Ethischer Konsum tierischer Produkte: Was steckt hinter der Ganztierverwertung und was könnt ihr dafür tun, um wesensgemäße Haltung und Züchtung von Tieren zu unterstützen?
• Biologische Vielfalt und Schutz genetischer Ressourcen: Warum es Sinn macht (und gut schmeckt), ökologisch gezüchtete Gemüse- und Getreidesorten oder Tierrassen in der Küche einzusetzen.
• Regionale und saisonale Küche: Spezialitäten aus ökologischer Erzeugung sowie Frische und Sorgfalt ohne künstliche Zusatzstoffe.

Ökohuhn-Expertin klärt über artgerechte Tierzucht auf

Inga Günther - Demeter - Green Chefs
Inga Günther

Aus München kommt Inga Günther, , Geschäftsführerin der Initiative „Ökologische Tierzucht gGmbH“, die die Abhängigkeit ökologischer Landwirte von industriellen Zuchtstrukturen zu beenden versucht. Teil dessen ist es, Nutzgeflügel ein würdevolles Leben zu ermöglichen.

Auf dem Gut Sonnenhausen begrüßt Inga euch am 09. Oktober 2017 von 15:00 bis 20:00 Uhr. Die Ökohuhn-Expertin teilt mit euch wissenswerte Fakten zur ökologischen Tierzüchtung. Ihr lernt regionale Produzenten und ihre Konzepte kennen und könnt ihnen Löcher in den Bauch fragen bis es zur Verköstigung der mitgebrachten Spezialitäten geht.

Hendrik Haase plaudert aus dem fleischgewordenen Nähkästchen

Hendrik Haase - Demeter - Green Chefs
Hendrik Haase

Allen euren Fragen rund um das Thema Fleisch stellt sich Hendrik Haase (aka Wurstsack) aus Berlin. Hendrik engagiert sich für den bewussten Genuss und bessere Qualität. Eines seiner obersten Ziele ist die Rettung des traditionellen Metzgerhandwerks vor dem Aussterben. In seiner gläsernen, bio-zertifizierten Metzgerei „Kumpel & Keule“ setzt er seine höchsten Ansprüche an Handwerk, Herkunft und ursprünglichen Geschmack ganz praktisch um.

Am 23. Oktober von 16:00 bis 21:00 Uhr wird Hendrik im BIO-Restaurant Mandelbaum zu handwerklicher Fleischverarbeitung aus dem Nähkästchen plaudern. Welche Rolle spielt die Herkunft der Fleischprodukte für den Geschmack und Optik. Anregungen zur Umsetzung von Nose-to-Tail-Konzepten inklusive…

Hier geht’s zur Anmeldung

Jetzt mal ehrlich… Warum das Ganze?

Gutes Essen und nachhaltiger Konsum gewinnen immer mehr an Bedeutung. Wie lassen sich diese Anforderungen angesichts häufig notwendiger und erwünschter Außer-Haus-Verpflegung erfüllen? Die Avantgarde der Küchenchefs in Kantinen und Restaurants – wie ihr, die Green Chefs Partner – hat den Trend längst aufgegriffen.

Ihr setzt jeder für sich Maßstäbe und bietet euren Gästen verstärkt regionale, saisonale, frische, besonders wohlschmeckende Speisen. Damit erzielt ihr eine Sogwirkung auf Kollegen, die ebenfalls gute Alternativen auf den Tisch stellen möchten.

Nachhaltigkeit und Fairness fangen Partnerschaft an

Klar ist, dass alle, die gutes Essen und nachhaltigen Konsum berücksichtigen wollen, im ökologischen Landbau und seinen Akteuren in Erzeugung und Verarbeitung die passenden Partner finden. Hier wächst zusammen, was zusammen gehört. Und dieser Prozess wird unterstützt durch eine Initiative, die Gastronomen und Gästen die besondere Qualität ökologischer Lebensmittel nahe bringen will. Der gesellschaftlich relevante Mehrwert dank weniger Pestizide auf Äckern und im Grundwasser, weniger umstrittener Zusatzstoffe in der Nahrung, verbindlich-fairer Handelsstrukturen vor Ort und richtiger Weichenstellungen für die Zukunft ist da natürlich mehr als ein Nebeneffekt.

Die Veranstaltungsreihe Organic Kitchen Stories wendet sich an die Verantwortlichen in der Gemeinschaftsverpflegung und in der klassischen Gastronomie. Gerade die Küchen, die mit der großen Zahl täglich ausgegebener Essen die meisten Menschen erreichen, können beispielgebend werden. In der klassischen Gastronomie werden unmittelbare Kontakte zu Erzeugern aus der Nachbarschaft ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal, das Interesse und Sympathie der Gäste weckt.

Ihr macht den ersten Schritt und andere werden folgen. Also lasst uns etwas bewegen und anfangen, die Welt ein Stückchen besser zu machen! Amen! ;)