Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil

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In der heutigen Gastronomie ist Nachhaltigkeit nicht nur ein Trend, sondern ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. Immer mehr Gäste und potenzielle Mitarbeiter legen Wert auf umweltfreundliche Praktiken. Dieser Newsletter zeigt, wie grüne Maßnahmen dazu beitragen können, neue Gäste anzuziehen und das Team zu erweitern.

Warum Nachhaltigkeit wichtig ist

Verändertes Verbraucherverhalten: Die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen wächst. Verbraucher sind bereit, für umweltfreundliche Optionen mehr zu bezahlen und bevorzugen Betriebe, die Verantwortung für ihren ökologischen Fußabdruck übernehmen.

Image und Markenbindung: Ein starkes Engagement für Nachhaltigkeit verbessert das Image eines Gastronomiebetriebs. Unternehmen, die aktiv umweltfreundliche Praktiken umsetzen, schaffen eine positive Markenidentität, die Kunden anzieht und die Loyalität stärkt.

Grüne Maßnahmen, die anziehen

Nachhaltige Menügestaltung: Die Verwendung von saisonalen, regionalen und biologischen Zutaten spricht umweltbewusste Gäste an. Ein Menü, das auf Nachhaltigkeit ausgerichtet ist, kann nicht nur die Qualität der Speisen verbessern, sondern auch das Interesse der Gäste wecken.

Energie- und Wassersparen: Durch die Implementierung energieeffizienter Geräte und wassersparender Technologien können Gastronomiebetriebe nicht nur Kosten senken, sondern auch umweltfreundlicher agieren. Diese Maßnahmen werden von Gästen geschätzt und fördern ein positives Image.

Verpackungsalternativen: Die Verwendung von biologisch abbaubaren oder wiederverwendbaren Verpackungen zeigt das Engagement für Nachhaltigkeit. Gäste fühlen sich besser, wenn sie wissen, dass ihre Mahlzeiten umweltfreundlich verpackt sind.

Engagement für soziale Verantwortung: Projekte zur Unterstützung lokaler Gemeinschaften oder zur Förderung von Fair-Trade-Produkten können das Interesse von Gästen und Mitarbeitern erhöhen. Solche Initiativen zeigen, dass der Betrieb nicht nur auf Profit aus ist, sondern auch auf positive gesellschaftliche Auswirkungen abzielt.

Anziehung neuer Mitarbeiter

Wertorientierte Unternehmenskultur: Eine nachhaltige Unternehmensphilosophie zieht Mitarbeiter an, die ähnliche Werte vertreten. Viele Arbeitnehmer suchen nach einem Arbeitsplatz, der ihren ethischen Überzeugungen entspricht.

Schulung und Entwicklung: Investitionen in Schulungen zu nachhaltigen Praktiken fördern nicht nur das Engagement der Mitarbeiter, sondern machen den Arbeitsplatz auch attraktiver. Mitarbeiter fühlen sich wertgeschätzt, wenn sie in einem Unternehmen arbeiten, das ihre Entwicklung unterstützt.

Positive Arbeitsumgebung: Ein Betrieb, der Nachhaltigkeit fördert, schafft oft eine positive und motivierende Arbeitsumgebung. Dies kann die Mitarbeiterzufriedenheit erhöhen und die Fluktuation verringern.

Fazit

Nachhaltigkeit ist mehr als nur ein Schlagwort; sie ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg in der Gastronomie. Durch die Implementierung grüner Maßnahmen können Betriebe nicht nur ihre Umweltbilanz verbessern, sondern auch Gäste und neue Mitarbeiter anziehen. Lasst uns gemeinsam die Gastronomie in eine nachhaltige Zukunft führen!

Energie und Ressourcen: Kleine Schritte, große Wirkung

Energie und Ressourcen - Adobe Stock

In der Gastronomie können selbst kleine Maßnahmen zur Einsparung von Energie, Wasser und Verpackungen eine große Wirkung entfalten. Durch gezielte Strategien und innovative Ansätze können Gastronomiebetriebe nicht nur ihre Kosten senken, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten.

Strom sparen

Energieeffiziente Geräte: Der Einsatz von energieeffizienten Küchengeräten (z. B. mit dem Energy Star-Siegel) kann den Stromverbrauch erheblich reduzieren. Moderne Geräte verbrauchen weniger Energie und tragen zur Senkung der Betriebskosten bei.

Beleuchtung optimieren: Der Umstieg auf LED-Beleuchtung spart nicht nur Energie, sondern verbessert auch die Lichtqualität in der Gastronomie. Zudem sollten Lichtquellen in ungenutzten Bereichen automatisch abgeschaltet werden.

Regelmäßige Wartung: Eine regelmäßige Wartung von Geräten und Anlagen sorgt dafür, dass diese effizient arbeiten. Dichtungen an Kühlschränken und Gefriertruhen sollten regelmäßig überprüft und gegebenenfalls ausgetauscht werden.

Wasser sparen

Wassersparende Armaturen: Der Einbau von wassersparenden Armaturen und Duschköpfen kann den Wasserverbrauch erheblich reduzieren. Diese Geräte sind einfach zu installieren und tragen zur Kostensenkung bei.

Recycling von Wasser: In einigen Betrieben kann Grauwasser (z. B. aus dem Geschirrspüler) zur Bewässerung von Pflanzen oder für Reinigungszwecke genutzt werden. Dies reduziert den Frischwasserverbrauch.

Schulung des Personals: Mitarbeitende sollten für den bewussten Umgang mit Wasser sensibilisiert werden. Kleine Änderungen im Verhalten, wie das sofortige Schließen von Wasserhähnen, können große Auswirkungen haben.

Verpackungen clever sparen

Vermeidung von Einwegverpackungen: Wo immer möglich, sollten Einwegverpackungen vermieden werden. Stattdessen können wiederverwendbare Behälter oder biologisch abbaubare Alternativen eingesetzt werden.

Kunden einbeziehen: Gäste können ermutigt werden, eigene Behälter für Take-away-Gerichte mitzubringen. Dies reduziert nicht nur Abfall, sondern stärkt auch das Bewusstsein für nachhaltigen Konsum.

Lieferantenwahl: Die Zusammenarbeit mit Lieferanten, die umweltfreundliche Verpackungen anbieten, ist ein wichtiger Schritt. Transparente Lieferketten helfen, den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.

Fazit

Kleine Schritte in der Einsparung von Energie, Wasser und Verpackungen können große Auswirkungen auf die Umwelt und die Wirtschaftlichkeit eines Gastronomiebetriebs haben. Indem wir bewusst Ressourcen schonen und innovative Lösungen implementieren, können wir nicht nur Kosten senken, sondern auch unseren Gästen ein nachhaltiges Erlebnis bieten. Lasst uns gemeinsam an einer ressourcenschonenden Gastronomie arbeiten!

Neue BHKW-Lösung ermöglicht Kühlung durch Wärme

Neue BHKW-Lösung ermöglicht Kühlung durch Wärme

Blockheizkraftwerk (BHKW) und Absorptionskältemaschine klingen unglaublich sperrig, sind aber ausgesprochen nützlich zur Energiegewinnung und -einsparung. Deutschlands älteste Brauerei, die Privat-Brauerei Zötler, zeigt nun, dass die Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung nicht mehr nur großen Industriebetrieben vorbehalten sein muss.

Ihr BHKW verfügt über einen Leistungsbereich von 50 kW und ist damit auch für einen kleinen bis mittleren Betrieb geeignet. Für die Gastronomie und Hotellerie bedeutet das eine große Chance. Mittels BHKW kann nachhaltig Energie gewonnen werden, gleichzeitig werden Kühl- und Frosträume dank gekoppelter Absorptionskältemaschine gekühlt und Gast- und Hotelräume klimatisiert.

BHKW mit Kältemaschine – Wärme effektiv nutzen

Neue BHKW-Lösung ermöglicht Kühlung durch Wärme
Neue BHKW-Lösung ermöglicht Kühlung durch Wärme

In Betrieben, in denen ein BHKW einen Überschuss an Wärme produziert, rentiert sich die Kopplung mit einer Kälte erzeugenden Absorptionsmaschine, die mit der überschüssigen Wärme betrieben wird. Wertvolle Energie geht also nicht verloren. Die Wärme wird einfach in Kälte umgewandelt.

Das gelingt, indem Wasser (Lösungsmittel) in der Absorptionskältemaschine ein Gas (Kältemittel) beigemischt wird. Das ist Gas entscheidend für die Kühlfähigkeit der Maschine. Mit Lithiumbromid kann in Kühlräumen eine Temperatur von 4,5°C erreicht werden. Der Einsatz von Ammoniak ermöglicht Temperaturen von bis zu -60°C.

So wird aus Wärme Kälte

In der Absorptionskältemaschine werden zunächst bei niedrigem Druck Kälte- und Lösungsmittel voneinander getrennt. Dazu sind hohe Temperaturen erforderlich, die vom BHKW geliefert werden. Im zweiten Schritt wird das Kältemittel durch Wärmeentzug wieder verflüssigt, damit es in reiner Form weiterverwendet werden kann.

Das flüssige Kältemittel wird anschließend in einen Verdampfer geleitet. Hier herrscht niedriger Druck, unter dem das Kältemittel bereits bei Temperaturen  zwischen 5 und 15°C verdampft. Der Prozess setzt Kälte frei, die für Klimaanlagen und Kühlräume genutzt werden kann. Der Kältemitteldampf fließt in einen Absorber und mischt sich wieder mit dem Lösungsmittel. Der Kreislauf beginnt von vorne.

Absorptionskältemaschine verbessert BHKW-Leistung

Die Kopplung mit einer Absorptionskältemaschine erhöht die Auslastung des Blockheizkraftwerks, sodass mehr Strom produziert werden kann. Absorptionskältemaschinen enthalten keine beweglichen mechanischen Teile und sind daher wartungsfrei.

Gas geben beim Energiesparen

Einsatzbereiche für BHKW mit Absorptionskältemaschine sind unter anderem öffentliche Gebäude wie Schulen und Krankenhäuser, aber auch Hotels und Restaurants. Neben der Energieversorgung werden sie durch die gekoppelten Maschinen gleichzeitig beheizt und klimatisiert.

Kosten für Kohle- und Atomstrom 1,5 mal höher als für Ökostrom

Kosten für Kohle- und Atomstrom 1,5 mal höher als für Ökostrom - Pixabay

Über die Kostenumlage für Erneuerbare Energie wurden schon viel diskutiert. Ökostrom gilt als teurer, dabei vergessen viele allerdings, dass durch Steuern und andere Abgaben Atomenergie, Braun- und Steinkohle mit Milliardenbeträgen gefördert werden.

Konventioneller Strom teurer als Ökostrom

Kosten für Kohle- und Atomstrom 1,5 mal höher als für Ökostrom - Pixabay
Kosten für Kohle- und Atomstrom 1,5 mal höher als für Ökostrom

Dass Ökostrom nicht nur die bessere Alternative für die Umwelt, sondern eben auch für den Geldbeutel ist, zeigt eine neue Studie („Was Strom wirklich kostet“). Anderthalb mal teurer soll der Bezug konventioneller Energie gegenüber erneuerbarer sein, hat das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) im Auftrag des Ökostrom-Anbieters Greenpeace Energy herausgefunden.

„Über Steuerabgaben fördern wir, meist ohne es zu wissen, die Atomkraftwerke“, sagt auch Heiko Viereck von LichtblickDie versteckten Zusatzkosten für Energie, die mit Hilfe von Atomenergie, Braun- und Steinkohle gewonnen wird, liegen laut der aktuellen Studie bei rund 38 Milliarden Euro, die Kosten für die EEG-Umlage hingegen bei 24,5 Milliarden Euro. Für den Verbraucher bleiben die Mehrkosten für konventionelle Energie oftmals intransparent, da sie über Steuern und andere Abgaben erbracht werden und nicht wie die EEG-Umlage auf der Stromrechnung ausgewiesen werden muss.

„Uns sollte allen klar sein: Wenn wir die 38 Milliarden Euro zusätzlich jedes Jahr in die Erneuerbaren Energien stecken würden, könnten wir uns zum einen bald ausschließlich dadurch versorgen und zum anderen die EEG-Abgabe ganz schnell sinken lassen – und damit jeden Stromkunden entlasten“, führt Heiko aus.

Was kostet Energie tatsächlich?

Werden alle staatliche Finanzhilfen, Steuervergünstigungen sowie gesamtgesellschaftliche Belastungen durch Umwelt- oder Gesundheitsfolgen der verschiedenen Energieträger in die Rechnung einbezogen, kommen laut des FÖS folgende, tatsächliche Kosten je Kilowattstunde für das Jahr 2016 zusammen:

  • Windstrom: 9,0 Cent
  • Wasserstrom: 8,9 Cent
  • Braun- und Steinkohlekraftwerke: 14,3 bzw. 13,4 Cent
  • Atomenergie: 15,1 Cent

Würde man die Kosten für konventionelle Energien nach dem Modell der EEG-Umlage auf die Verbraucher verteilen und auf der Stromrechnung ausweisen, läge eine solche „Konventionelle-Energien-Umlage“ im Jahr 2017 bei 11,4 Cent pro Kilowattstunde, so Greenpeace Energy. Im Vergleich: Zur Förderung von Ökostrom zahlen Verbraucher derzeit 6,88 Cent pro Kilowattstunde EEG-Umlage.

Finanzielle Verantwortung übernehmen

Als Lösungsvorschlag zeigen die Autoren der FÖS-Studie die Möglichkeit auf, die Subventionen für klimaschädliche Energieträger zu streichen und einen nationalen Mindestpreis für CO2-Emissionen einzuführen.

Greenpeace Energy hingegen appelliert an die Bundesregierung, damit die berechneten Kosten für Kohle und Atom zukünftig denjenigen in Rechnung gestellt werden, die sie verursachen.

„Müssten die Energieversorger diese Zusatzkosten der Stromerzeugung in ihrer Kostenkalkulation berücksichtigen, wären erneuerbare Energien größtenteils heute schon auch ohne Förderung wettbewerbsfähig“, so das Fazit der Studie. (Quelle: Utopia)

Noch Fragen? Dann holt euch Rat von unserem Energie-Spezi Heiko

Wer Fragen zum Thema hat, kann sich gerne direkt mit Heiko in Verbindung setzen. Er ist unser Energie-Experte und hat für die Green Chefs Partner den einen oder anderen goldenen Tipp parat.

Kontakt
Heiko Viereck
Festnetz: 040/6360-1419
Mobil: 0175/2 617 617
Fax: 040/8080-3035
Email: heiko.viereck@lichtblick.de

Recycling-Dusche reduziert Wasserverbrauch

Recycling-Dusche reduziert Wasserverbrauch

Durchschnittlich 100 Liter Wasser verbraucht jeder Hotelgast pro Duschgang. Da lohnt es sich, über Wasser- und Stromsparmaßnahmen nachzudenken. Zwei Finnen haben genau dies getan und die „Showerloop“-Recycling-Dusche entwickelt, die das Duschwasser auffängt und wieder aufbereitet. So lässt sich der Wasserbedarf auf ein Zehntel reduzieren und gleichzeitig Strom sparen.

Diese Dusche spart Wasser und Energie

Recycling-Dusche reduziert Wasserverbrauch
Recycling-Dusche reduziert Wasserverbrauch

Die Showerloop, die von Jason Selvarajan und Eduard Kobak aus Finnland konzipiert und gebaut wurde, säubert das benutzte Duschwasser mit mehreren Filtern. So werden Haare, grobe und feine Schmutzpartikel, Chemikalien, Farbe und Duftstoffe herausgefiltert. UV-Licht sterilisiert das Wasser abschließend, bevor es wiederverwendet wird.

Das Recycling des Duschwasser reduziert aber nicht nur den Wasserbedarf auf 10 Liter, sondern spart auch Energie. Frisches Wasser aus der Leitung müsste von etwa 8 Grad auf die gewünschte Wohlfühl-Duschtemperatur erhitzt werden. Bei der Showerloop müssen hingegen nur die paar Grad ausgeglichen werden, die beim Recycling-Prozess drauf gehen.

Die Idee zur Showerloop wurde im Mai mit dem „Galileo Wissenspreis“ bei den GreenTech Awards ausgezeichnet. Zur Zeit befindet sich das Projekt noch in der Pilotphase, soll aber schon bald marktreif sein. Die Kosten für die Recycling-Dusche liegen übrigens bei knapp 800 Euro.

Wie funktioniert E-Mobilität in der Gastronomie?

Der Floh - Unterwegs mit dem E-Mobil

Noch immer ist es so gut wie unmöglich, geeignete Elektro-Lastenfahrzeuge für’s eigene Restaurant oder Hotel zu finden – das ist zumindest der Tonus, wenn es im E-Mobilität in der Gastronomie geht. Zu gering sei die Leistungsfähigkeit, zu hoch die Anschaffungskosten und zu wenig entwickelt das Tank- und Parksystem für die E-Mobile, heißt es. Wir zeigen, dass es durchaus Möglichkeiten gibt und wie sinnvoll die Umstellung auf E-Mobilität im Betrieb ist.

Gängiger Irrtum: E-Mobilität ist problematisch

Zwar haben große wie kleine Anbieter mittlerweile Personenfahrzeuge im Angebot, wahre Fortschritte zur Entwicklung von elektrobetriebenen Lastenfahrzeugen kommen aber nur sehr schleppend voran. Zwei unser Green Chefs Partner haben sich auf dem Gebiet der E-Mobilität schon weit vorgewagt und berichten von ihren Erfahrungen: Klaus Lange vom Hamburger Caféhaus LangeDer Floh aus Niederösterreich und Floris Vlasman von FLORIS Catering in Berlin.

So funktioniert E-Mobilität in der Gastronomie

E-Mobilität - ElektrofahrzeugKlaus Lange ist ein Aktivist in Sachen nachhaltige Energiegewinnung und damit verbunden: E-Mobilität. Im vergangenen Jahr hat er sich für den BMW E3 entschieden und liefert mit dem Wagen vor allem Torten und Bestellungen aus oder erledigt den Einkauf im Hamburger Großmarkt. „Wir müssen endlich die krankhafte Angst loswerden, dass ein E-Mobil immer einen vollen Tank haben muss“, so der Bäckermeister. „Es heißt immer, die Reichweite sei ein Problem bei Elektrofahrzeugen. Ein ’normales‘ Auto fährt aber doch auch mal auf Reserve und niemand verfällt direkt in Panik, dass er es nicht mehr ans Ziel schafft.“ Viele Unternehmen, Restaurants und Hotels bieten teils aus eigener Überzeugung oder unterstützt durch Subventionen wie von Tesla entsprechende „Zapfsäulen“ für E-Mobile an. Klaus tankt allerdings hauptsächlich eigenen Strom.

Strom aus eigener Produktion

Vor Jahren hat der Hamburger Unternehmer sich die ersten Fotovotaikplatten auf dem Dach installieren lassen, sein Windrad auf dem Dach, um dessen Genehmigung er lange Zeit hat kämpfen müssen generiert Strom und das Blockheizkraftwerk tut ebenfalls schon lange einen guten Dienst. „Wir ‚tanken‘ den Strom aus unserer Eigenherstellung. Das ist der Teil, den wir im Betrieb nicht benötigen und der sonst ins allgemeine Netz eingespeist wird“, berichtet Klaus.

E-Mobilität rechnet sich

Auf die hohen Kosten angesprochen, rechnet Klaus vor: „Mein BMW E3 kostet im Monat 39 Euro Vollkasko-Versicherung, die Leasingrate liegt bei 389 Euro.“ Eine Anzahlung sei nicht nötig gewesen, das Fahrzeug ist von der KFZ-Steuer befreit und freies Parken sei ebenfalls möglich. der Hamburger ist überzeugter Verfechter E-Mobilität. „Am Ende steht für jeden wie immer die Frage, will ich oder eben nicht. Aber – ganz ehrlich – ich habe bislang keine vernünftige Ausrede gehört. Also kann man doch nur sagen: MACHEN!“

Auch der Image-Effekt, wenn Klaus mit seinem Elektrofahrzeug unterwegs ist, sei beachtlich. „Es vergeht kein Tag an dem mich nicht Menschen ansprechen ‚Und wie ist er so?'“

Kompromisslosigkeit ist manchmal der einzige Weg

Der Floh - Unterwegs mit dem E-Mobil
Der Floh – Unterwegs mit dem E-Mobil

Seit 2009 setzt der Floh (fast) kompromisslos auf Regionalität: Die Waren, die in der Küche verwendet werden, kommen zu 90 Prozent aus einem Radius von 66 Kilometern. Daher auch der Name des Konzepte „Radius 66„. Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch holt der Floh mit dem Elektro-Mobil selbst ab. Er hat sich 2014 für einen Lieferwagen von Renault entschieden und spart seither 600 Liter Sprit im Jahr. Der Umwelt tut die Anschaffung ebenfalls gut, denn damit reduziert der Floh seine Emission um 1,5 Tonnen CO2.

Eine Elektro-Zapfsäule ist für alle Gäste der Gastwirtschaft zugänglich. Während E-Mobile hier kostenlos laden, lassen die Fahrer es sich kulinarisch gutgehen. „Man kann darauf warten, dass die anderen etwas für die Umwelt tun – oder es selbst anpacken“, ist der Gastwirt aus Langenlebarn überzeugt.

Hybrid-Fahrzeuge als Alternative für Caterer

Kleinere  Besorgungen, Lieferungen oder Geschäftstreffen lassen sich mit dem Elektro-Fahrzeug bereits problemlos erledigen. Auch die Umstellung des hoteleigenen Shuttle-Services ist heute kein Problem mehr. Geht es aber dann um größere Frachten zum Beispiel bei größeren Catering-Anfragen, gerät das Angebot an E-Mobilen ins Stocken.

„Wir setzen hier bislang auf Hybrid-Fahrzeuge, deren Reichweite und Leistungsstärke einfach besser zu unseren Anforderungen passt. Bislang ist für uns kein passendes Modell am Markt erhältlich“, sagt Floris Vlasman. Der Caterer hat sich schon früh auf klimaneutrale Caterings spezialisiert und wurde 2012 als deutschlandweit erster Caterer mit der KlimaInvest-Auszeichnung geehrt. „Uns ist es wichtig, ökologisch und nachhaltig zu handeln. Das machen wir aus Überzeugung! Es kommt aber auch bei unseren Kunden gut an“, weiß der gebürtige Niederländer. Um Energie möglichst umfassend zu nutzen, baut FLORIS Catering auf Recycling. Mittels einer Wärmerückgewinnungsanlage kann die thermische Energie wiederverwendet werden.

Energie durch Abwasser

Energie durch Abwasser

Energie durch Abwasser
Energie durch Abwasser

In der Gastronomie geht viel Energie mit dem heißen Abwasser verloren – zum Beispiel bei Spülmaschinen. Doch die Rest-Hitze des Abwassers ist gut nutzbar, um Frischwasser vorzuheizen. Das kann wieder Wasser für die Spülmaschine sein oder aber auch für die Heizung. Das frische Wasser kommt nicht mehr ganz so kalt in der Ablage an – man rechnet derzeit mit einer Einsparung von 3% pro Grad Temperatur-Unterschied beim Frischwasser. Wenn das Wasser von 7 auf 10 Grad vorgeheizt wird, sind das ca. 9% Einsparung. Ein Blick auf die Öl- oder Gasrechnung zeigt schnell, welche Summen da zusammenkommen in einem Jahr.

Energie durch Abwasser – viel ungenutztes Potential

Der gleiche Effekt kann aber auch in vielen anderen Bereichen genutzt werden. In Hotels können die Abwässer der Duschen für die Unterstützung der Fußbodenheizung genutzt werden. Bei einer Renovierung oder einem Neubau lässt sich solche Einspeisung mit einer intelligenten Heizungssteuerung verbinden. Aber auch kleine Effekte sind möglich. Wenn das heiße Abwasser unter der Hotelauffahrt entlang geleitet wird, sind die Personalkosten für die Schneebeseitigung im Winter gleich null – die Wasserwerke müssen

Doch nicht nur die direkte Nutzung von heißem Wasser aus Geräten spart Energie. Auch in der Kanalisation fließt bares Geld – was man manchmal am Dampf über den Gullis erahnen kann. Die Temperaturunterschiede können in neue Energie umgewandelt werden oder mit Wärmetauschern zur Beheizung oder Kühlung von Räumen verwendet werden. Einsparungen von 70% sind möglich.

Bild: Themenallianz Abwasserwärmenutzung

Ideen aus fremden Branchen: Aus Klärschlamm wird Kohle

Ideen aus fremden Branchen - Aus Klärschlamm wird Kohle

Die Idee ist bereits geklaut: Aus Rückständen der Natur wie beispielsweise Laub wird Kohle gepresst, sodass in kurzer Zeit ein potenter Energielieferant entsteht. Friedrich Bergius erhielt dafür 1913 den Nobelpreis. Dann verschwand seine Idee wieder in der Versenkung. Marc Buttmann, früher Manager und heute umtriebiger Ingenieur, perfektionierte Bergius Überlegungen und entwickelte eine Anlage, die sich das Prinzip zu Nutze macht. Dafür setzt er auf Klärschlamm – also den Resten von unser aller Mist. Das funktioniert einwandfrei. Ohne stinkende Gase, ohne weitere Umweltbelastung.

Klärschlamm – eine ungenutzte Energiequelle

Ideen aus fremden Branchen - Aus Klärschlamm wird Kohle
Marc Buttmann gewinnt aus Klärschlamm energiereiche Kohle

Allein in Deutschland bleiben nach der Aufbereitung von Abwasser etwa 9 Millionen Tonnen Klärschlamm übrig. Dieser wird unter Subventionen von Landwirten als Düngemittel verwendet. Das treibt allerdings den Phosphorgehalt in den Böden nach oben und belastet das Grundwasser. Auf Feldern, auf denen Obst und Gemüse angebaut wird, darf Klärschlamm nicht mehr zum Düngen verwendet werden.

Die Alternative für die Entsorgung des Klärschlamms ist Verbrennen. Dabei bleibt die entstehende Energie aber meist ungenutzt. Was für eine Verschwendung! Von den langen Transportwegen, die der Klärschlamm zu den Verbrennungsanlagen zurücklegt, ganz zu schweigen.

Buttmanns Lösung stinkt ganz und gar nicht zum Himmel

Jetzt kommt Marc Buttmann ins Spiel. Er presst den Klärschlamm in der eigens entwickelten Anlage zu Pellets. Das Prinzip ist von der Jahrtausende dauernden, natürlichen Kohleentstehung bekannt – geht in Buttmanns Anlage aber innerhalb weniger Stunden. Die Anlage ist ein Hybrid aus Druckkochtopf und Durchlauferhitzer: Mit 25 bar Druck und bei 180 Grad Celsius stellt der Ingenieur Kohle her, die von Kraftwerken als Energieträger genutzt werden kann.

Die Wärme, die bei der Kohleherstellung entsteht, nutzt Buttmann direkt wieder, um die Maschinen anzutreiben. Sogar das überschüssige Wasser wird aufgefangen und der enthaltene Phosphor größtenteils herausgefiltert.

Nur Mut! Einer muss ja den Anfang machen

Lohnt sich das Ganze? Laut Buttmann können durch die hydrothermale Karbonisierung statt der reinen Verbrennung des Klärschlamms etwa 2.400 Tonnen CO2 gespart werden. Die Energiebilanz verbessert sich laut einer Studie der TU Berlin um 70 Prozent.

Jetzt müssen die Betreiber der üblichen Kläranlagen nur noch mit an diesem Strang ziehen und Buttmanns Anlage in großem Stil bauen. Den Mut konnte bislang in Europa keiner aufbringen. Deshalb setzt Buttmann seine Idee jetzt in China um, damit er in ein paar Jahren Referenzen vorweisen kann, die die Kläranlagenbetreiber dann hoffentlich endgültig überzeugen. Zu wünschen wäre es ihm.

So wird aus Speiseresten Energie

Wohin mit euren Speiseresten

Die Entsorgung von Speiseresten gehört im Gastgewerbe zum täglich Brot. Durch eine effiziente und nachhaltige Entsorgung der von Lebensmittelresten, Frittierfett und pflanzlichen Speisefetten könnt ihr eine Menge Geld sparen.

Speiseresteentsorgung 2.0

Wohin mit euren Speiseresten
Wohin mit euren Speiseresten?

Speisereste fallen in der Gastronomie täglich an und die Entsorgung ist ein notwendiges und oft teures Übel. Die Lebensmittel müssen bis zu ihrer Abholung in gesonderten Tonnen gekühlt gelagert werden. Ohne automatisierte Speiseresteentsorgung entstehen für das Management der (Groß-)Küchen Kosten für die Verarbeitung, Lagerung und den Abtransport der Speisereste.

Moderne Entsorgungssysteme sind nicht nur ein Segen für die Logistik, sie sparen euch auch Personal- und Lagerkosten.

Wohin mit euren Speiseresten?

Eine Möglichkeit, mit den Speiseresten schnell und sauber fertig zu werden, ist, sie an Sammelstellen zur Weiterverarbeitung geben. Die Anbieter solcher Entsorgungssysteme sammelt eure Reste nach eurem Rhythmus ein beliefert damit wiederum Biogasanlagen zur umweltfreundlichen Gewinnung von Energie.

Auch möglich: Ihr lagert eure Speiserest über einen längeren Zeitraum in speziellen Tanks vor Ort ein. Diese Tanks zermahlen eure Reste direkt zu einem feinen Brei – manche werden sogar mit sogar Muscheln, Schalen von Krustentieren oder Knochen fertig! Das Verfahren spart im Gegensatz zu den klassischen Speiserestetonnen Platz sowie Lagerkosten und die Abfälle müssen nicht gekühlt werden, was wiederum Energie spart. Auch diese Biomasse kann zum Befeuern von Biogasanlagen genutzt werden oder findet in Kompostier-oder Kläranlagen eine weitere Verwendung als nachhaltig erzeugte Energiemasse.

Ganz schön energiegeladen – Abwärme sinnvoll nutzen

Ganz schön energiegeladen - Abwärme sinnvoll nutzen - Bild von ACO

Abwärme ist eine feine Sache – sofern sie genutzt wird. Zum Beispiel die Abwärme von Küchengeräten, Kühlungen und Öfen. Dazu braucht es einen Wärmetauscher, auch Wärmeüberträger genannt. Mit seiner Hilfe kann Energie von einem Material zum anderen übertragen werden.

Mit einem Wärmetauscher in Kombination mit einer leistungsgeregelten Wärmepumpe kann die freiwerdende Energie zum Wasservorheizen für die Kaffeemaschine genutzt werden, Spülwasser vorwärmen oder beim Heizen unterstützen.

Was bringt die Nutzung der Abwärme?

Abwärme nutzen - ACO Haustechnik Liputherm Anlage
Abwärme sinnvoll nutzen (Bildquelle: ACO Passavant GmbH)

Die Wiederverwendung von Energie ist nicht nur aus ökologischer Sicht absolut sinnvoll, es schont auch den Geldbeutel. Je nach Größe des Küchenbetriebs und der Höhe der Abwassertemperatur sind die Einsparungen enorm: Jedes Grad, das Geräte und Maschinen zum Heizen weniger aufwenden müssen, spart auf der Rechnung bis zu 3 Prozent der Energiekosten. Zudem können die laufenden Betriebskosten des Fettabschneiders stark gesenkt werden. Ein weiterer Vorteil besteht in der staatlichen Förderung solcher Wärmetauscher im Rahmen des Marktanreizprogramms (MAP) über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).

Wie funktioniert die Wärmerückgewinnung?

Ganz schön energiegeladen - Abwärme sinnvoll nutzen - Bild von ACO
Wärmerückgewinnung Schritt für Schritt erklärt (Bildquelle: ACO Passavant GmbH)

Das vom Küchenbetrieb generierte warme Abwasser gelangt über den Zulauf (1) in den Fettabscheider (2). Über die am Fettabscheider vorgesehenen Anschlussmuffe wird dieses Abwasser mittels der Zirkulationseinheit (5) aus dem Abscheider gezogen (3). Anschließend fließt das zunächst noch warme Abwasser in den Wärmetauscher (8), wird dort abgekühlt und gelangt abschließend wieder in den Fettabscheider zurück (10). Die Temperatur am Ablauf (4) des Fettabscheiders wird hierdurch deutlich gesenkt. Zur Vermeidung von Ablagerungen im Innenraum des Wärmetauschers wird dieser in regelmäßigen Abständen von der Reinigungseinheit (9) gereinigt. Die vom Wärmetauscher gewonnenen Energie wird auf den Solekreislauf (7) der Wärmepumpe (6) übertragen und steht somit für verschiedene Anwendungen bereit.