Lebensmittel-Retter gesucht!

Zu gut für die Tonne 2017 - Broschüre

Lebensmittel sind zu gut für die Tonne!

Was zählt, sind gute Ideen. Diese werden von der Initiative „Zu gut für die Tonne“ mit dem Bundespreis ausgezeichnet und mit 10.000 bzw. 5.000 Euro Preisgeld belohnt. Bewerben kann sich für den Preis jeder. Und da Green Chefs als Vorbilder ohnehin gegen Lebensmittelverschwendung aktiv sind, seid ihr prädestiniert, hier mitzumachen.

Lebensmittelverschwendung hat ihren Preis

Zu gut für die Tonne 2017 - Broschüre
Zu gut für die Tonne 2017 – Broschüre

Immer mehr Menschen, Unternehmen und Initiativen in Deutschland setzen sich dagegen ein – ob ehrenamtlich, in Aktionsgruppen, mit ungewöhnlichen Produkt- und Geschäftsideen, in der Forschung und vielem mehr.

Herausragende Ideen und Projekte zeichnet das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft mit dem Zu gut für die Tonne! – Bundespreis für Engagement gegen Lebensmittelverschwendung“ aus. Er wurde bereits zweimal verliehen.

Verschwendung? Das könnt ihr besser!

Ausgezeichnet werden Projekte aus den unterschiedlichsten Bereichen entlang der gesamten Produktionskette über den Handel bis hin zur Verwertung der Lebensmittel in Gastronomie und Privathaushalten. Der Wettbewerb ist dabei offen für alle: ganz gleich ob Unternehmen, Gastronom, Landwirt, wissenschaftliche Einrichtung, Privatperson, NGO, Kommune oder Initiative – jeder kann mitmachen!

From Nose to Tail oder auch Root to Stalk sind alte Prinzipien, die unlängst wieder Einzug finden in die moderne Gastronomie – und in die Küchen der Green Chefs. Und bleibt doch mal etwas übrig, habt ihr dafür sicher auch eine Lösung.

Anregung gefällig? So geht die Tonne leer aus:

Die Bewerbung ist ganz einfach:

Teilt eure Ideen zur Lebensmittelrettung mit der Welt da draußen und sackt dafür die Belohnung ein. Ihr habt sie euch verdient!

  1. Ladet euch das Bewerbungsformular herunter und füllt es aus.
  2. Ihr könnt auch erläuternde Abbildungen wie Fotos, Grafiken, Schaubilder oder Videos mitschicken. 20 MB sollte das ganze aber nicht überschreiten.
  3. Sendet die Unterlagen bis zum 31. Oktober 2017 an:

per E-Mail:
kontakt@zugutfuerdietonne.de

per Fax:
(02 28) 68 45-71 12 oder

per Post:
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)
Zu gut für die Tonne!-Bundespreis
Deichmanns Aue 29
53179 Bonn

„Zu gut für die Tonne“: Noch bis 31.10. bewerben!

Wettbewerb Zu gut für die Tonne

„Zu gut für die Tonne“ geht in die zweite Runde

Was tut Ihr gegen Lebensmittelverschwendung? Diese Frage stellt nun zum zweiten Mal das Bundesministerium für Landwirtschaft an Unternehmen, Gastronomen und engagierte Macher. Denn der Wettbewerb „Zu gut für die Tonne!“ geht in die zweite Runde.

Wettbewerb Zu gut für die TonneMit dem Bundespreis zeichnet das Ministerium Vorreiter im Engagement gegen Lebensmittelverschwendung aus. Gekürt werden Projekte aus den unterschiedlichsten Bereichen entlang der Produktionskette über den Handel bis hin zur Verwertung der Lebensmittel in Gastronomie und Privathaushalten. Also durchaus auch für Partner der GREEN CHEFS interessant!

Fünf Kriterien für „Zu gut für die Tonne“

Wer ein Projekt einreicht, sollte sich an den fünf Bewertungskriterien der Jury orientieren:

  1. Themengenauigkeit: Das Projekt schafft es, direkt oder indirekt die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren.
  2. Kreativität / Innovation: Hinter dem Projekt steckt eine kreative Idee.
  3. Engagement: Die Teilhabenden führen das Projekt mit großem Engagement durch.
  4. Erfolg: Das Projekt ist praxistauglich oder wird bereits in der Praxis mit Erfolg umgesetzt.
  5. Vorbildwirkung: Das Projekt ist flexibel durchführbar (unabhängig von Ort oder Zielgruppe) und hat somit eine Vorbildfunktion.

Wär das nicht was? Dann auf zur Bewerbung für „Zu gut für die Tonne“.
Der Teilnahmeschluss wurde bis zum 31. Oktober verlängert!

Gewinner in der Kategorie „Gastronomie“

Vergangenes Jahr wurde in der Kategorie „Gastronomie“ die „Biond GmbH“ aus Kassel mit dem Bundespreis ausgezeichnet. Biond bietet Catering insbesondere für Schulmensen an. Das Unternehmen setzt dabei nicht nur auf gesundes Essen, sondern auch auf die Vermittlung von Wissen rund um Lebensmittelverschwendung an Kinder und Jugendliche. So werden zum Beispiel Lebensmittelabfälle, die beim Mittagessen in der Mensa entstehen, mit einem Abfallbarometer gemessen – den Höchstwert hierfür legen die Schüler in Workshops selbst fest.

Gewinner des letzten Jahres: Biond GmbH


Videoquelle: https://www.zugutfuerdietonne.de/bundespreis/bundespreis-2016/die-gewinner/

Feiertage restlos genießen

Feiertage restlos genießen
Feiertage restlos genießen46 % der Restaurantbesucher lassen sich zumindest manchmal die Reste einpacken, wie die Ergebnisse einer Umfrage des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zeigen. Der Dezember ist für Gastronomen traditionell ein wichtiger Umsatzmonat. Damit ist dann auch die Gefahr groß, dass Lebensmittel im Müll landen.
Gegen die Lebensmittelverschwendung können auch die Gäste etwas tun. Rund 51 % nehmen allerdings selten oder nie übrig gebliebene Speisen mit. Das ergab eine Umfrage von TNS Emnid im Rahmen der Initiative Zu gut für die Tonne! des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (Oktober 2015, 1 015 Interviews, repräsentativ für die deutschsprachige Bevölkerung ab 14 Jahren in Privathaushalten). Die Gründe hierfür sind vielfältig: Rund 35 % der Befragten ist es unangenehm zu fragen, ob sie das Essen mitnehmen können – oder sie empfinden es als unüblich. Viele sind auch unsicher, ob die Speisen zu Hause noch gegessen werden (27 %) und ob sie aufgewärmt noch schmecken (15 %). Etwa 15 % schreckt der Transport ab.
Gastronomen, die ihren Gästen aktiv anbieten, die Speisen einzupacken, kommen also dem Wunsch ihrer Gäste nach und lösen eine vermeintlich unangenehme Situation mit gutem Service auf. Denn: Peinlich ist die Frage nach dem Einpacken der Reste nicht – egal wie feierlich die Atmosphäre ist. Das Mitnehmen von Speisen ist auch ein Kompliment an die Köche. Schließlich wird nur eingepackt, was schmeckt.Weniger reicht manchmal auch
Auch kleinere Portionen anzubieten, kann helfen, Reste zu vermeiden. Bei vielen Gerichten ist das problemlos möglich.Buffets verleiten dazu, zu viel auf den Teller zu häufen. Je größer der Teller, desto mehr wird aufgeladen. Der Grund: Gäste möchten möglichst alle Speisen probieren und schätzen dabei ihren Hunger oft falsch ein, sodass oft Reste auf dem Teller bleiben. Kleinere Tellergrößen wirken dem psychologisch entgegen.

Essensreste – Verschwendung vermindern

Essensreste - zu gut für die Tonne
Essensreste - zu gut für die Tonne
Essensreste – zu gut für die Tonne

Wir sprechen in diesem Kapitel über Essensreste. Also von dem, was nach dem Essen übrig bleibt. Denn wenn es um Lebensmittelverschwendung in Lager und Produktion geht, stellen wir erst einmal fest: Kein Koch mit Stolz auf sein Werk wird Lebensmittel verschwenden. Wer hier bei den GREEN CHEFS liest oder sich sogar als Partner engagiert, braucht keine Schulungen in Punkto Verschwendung.

Die Problematik der schlechten Lagerführung bezeichnen wir als Schlamperei und schlechte Führung. Kein Unternehmer, kein Küchenchef mit dem Gefühl für Verantwortung braucht Schlagworte wie FIFO, weil schon Oma das ältere zuerst verbraucht hatte, bevor das neue genutzt wird – nicht nur bei Lebensmitteln.

Essensreste – sind die anderen Schuld?

Was aber selbst GREEN CHEFS nicht 100% beeinflussen können, sind die Gäste. Wir malen mal bewusst das Bild des Kochs, der selbst die Schalen noch mehr Würzigkeit im Sud auskocht und das Grün der Karotten in den Kaninchenstall bringt, um dann zu erfahren, dass gerade ein Bus voller Prototypen übler Touristen das ausgewogene Buffet herfällt und mit der Stapelfähigkeit beim Beladen der Teller physikalische Grenzen außer Gefecht setzt.

Schnell schlägt die Stimmung um. Es entsteht eine feindliche Haltung gegenüber „den Gästen“. Denn die oben beschriebenen Bilder gibt es zwar, aber ebenso wie die Schlussverkaufsszenen sind sie nur selten und eher in RTL-Dokumentationen zu finden. Das darf der Gastronom nicht zulassen. Solche Stimmung setzt sich schnell fest – siehe Einzelhandel – und betrifft irgendwann alle, obwohl nur wenige Anlass geben.

Gegen Gäste und deren schlechtes Verhalten kann man nichts machen. Der Kampf führt zum Gegenkampf. Oder zum Verlust des Gastes, der sich falsch verstanden oder kontrolliert und eingeengt fühlt. Besser ist es, die Antwort im Praktischen zu suchen.

  • Ein Restaurant in Hamburg-Bahrenfeld nimmt von seinen Gästen 50 Cent Strafe, wenn der Teller nicht leer ist. Eine gute Idee, wenn die Mitarbeiter locker sind und das mit gespielter Strenge durchsetzen. Geht nicht mit allen Mitarbeitertypen!!
  • Besser wäre es doch, statt einer Strafe eine Belohnung einzusetzen. Gerade in QSR (quick service restaurant) kann bei der Abgabe der Teller ein Stempel in ein Bonus-Heft gegeben werden. Zehn Stempel, ein Essen umsonst. Das Bonus-Heft ist schon bei den Gästen bekannt – in Kombination mit Essensresten stehen sie gut da. Auch interessant für die lokalen Medien
  • Dinge wie die berühmte Tomaten/Lollorosso-Ecke sind 80er und nicht so wirklich tauglich, in diesem Jahrtausend noch zu überleben. Abschaffen. Das gesparte Geld packt Ihr dann in Kräutertöpfe auf dem Tisch.
  • Oft bleiben Beilagen liegen. Weil sie einfach zu viel sind. Kleinere Portionen sind besser. Damit aber keiner das Gefühl hat, zu kurz zu kommen, kriegt er nach. Im Free-Flow, also bei der Ausgabe gibt es kleinere Schüsseln, dafür kann sich ein hungriger Esser (zum gleichen Preis selbstverständlich) auch zwei Schüsseln nehmen. Das geht auch beim Service. Kleine Portionen auf den Teller und ein Supplement durch den Service immer wieder aktiv anbieten. Das gibt dem Gast obendrein stärker das Gefühl, umsorgt zu werden.
  • Analysieren! Das heißt, dass die Reste sortiert und gewogen werden. Wir denken, an drei verschiedenen Tagen sollte der Chef dann ein Auge auf die Tellerrückgabe haben und Service wie auch Spüler sind angehalten, in extra aufgestellten Satten/GN-Behältern die Reste nach Deko, Beilagen, Gemüse, Fisch/Fleisch oder Sauce zu sortieren und dann auszuwerten. Danach ist gut zu erkennen, wo die hauptsächlichen Probleme liegen und was schon in der Küche reduziert werden kann.
  • Generelles Wiegen. Da Essensreste heute in der Regel getrennt entsorgt werden, denken wir, dass der Teil von den Gästen abends gewogen werden kann. Wenn die Maßnahmen von oben greifen: Raus mit der Botschaft. Mit Plakaten, an der Kasse, auf der Homepage und bei Facebook: Wir hatten vor einem Monat täglich X Kilo Essensreste auf den „leeren“ Tellern. Jetzt sind es nur noch Y. Vielen Dank fürs Mitmachen. Verlaufskurven und ständige Aktualisierungen sorgen für einen sportiven Ehrgeiz.

Habt Ihr noch weitere Ideen? Dann schreibt mir unter patrick@green-chefs.de