eart overshoot day
eart overshoot day

Ich versuche seit Tagen, es mir irgendwie vorzustellen: Die Ressourcen sind verbraucht. Alle. Oder wie es immer von der Küche über den Pass in Richtung Service schreit: Erde ist ab sofort aus!

Kann ja mal passieren – was empfehlen wir statt dessen? Nichts? Geht nicht. Das Geschäft muss doch weiter laufen.

Ressourcen kennen wir vielleicht aus den jüngeren Jahren, wenn das Geld schneller alle war als der Monat zu Ende. Meistens gab es Oma, die die Lösung wusste. In Bezug auf den heutigen Tag hieße es aber, dass das Jahres-Taschengeld mit allen Vorschüssen bis zum Jahresende verbraucht ist – da kann auch Oma nicht mehr helfen. Nehmen wir einen Kredit auf?

Earth Overshoot Day

Konkret und in Zahlen: Am heutigen Tag, dem 29. Juli, haben wir die Ressourcen verbraucht, die die Erde für uns produzieren kann. Die Menge an Ernte, die in einem Jahr nachwächst, die Menge an Holz, die Bäume nachwachsen, mehr Fische, als sie sich vermehren können und so weiter …

Wenn wir also 1,75 Erden zur Verfügung hätten, würde die Menschheit es schaffen, gerade mal so viel zu verbrauchen, wie die Erde produziert. Nicht mehr, aber auch nicht weniger – mit 1,75 Erden dürfte es keine schwachen Ernten geben, keine Katastrophen, einfach nichts, weil es keine Reserven gäbe.

Wie viele Erden bräuchten wir?
Wie viele Erden bräuchten wir?

Die 1,75 Erden sind auch nur Durchschnitt. Die Inder zum Beispiel bräuchten mit ihrer Lebensweise nur 0,75 Erden – da meinen sicherlich einige Europäer, dass sie deswegen mehr verbrauchen dürften. Tatsache ist: Wir Deutschen halten uns für effizient und umweltbewusst. Tatsächlich war der Deutsche overshoot day schon am 3. Mai. Zum Glück gibt es viele Völker, die weniger verbrauchen als wir …

Natürlich kann man auf die USA gucken und sich selbst feiern, weil wir ja bedeutend weniger verbrauchen – viele wissen auch, dass wir, gerade in negativen Werten, den USA unaufhaltsam in allen Bereichen gefolgt sind und es nur noch eine Sache der Zeit ist, bis wir auch das 5-fache verbrauchen.

Wir können es ändern

Noch ist nicht abzusehen, dass wir unser Verhalten spürbar ändern werden und diesen Tag vergessen machen. Unserer dringliche Aufgabe ist es, im ersten Schritt einfach dafür zu sorgen, diesen Tag wieder nach hinten zu drängen.

Würden wir es schaffen, unseren Food Waste zu halbieren (dann würde immer noch ein Viertel aller Lebensmittel den Weg vom Ursprung zum Teller nicht schaffen), würde der Earth Overshoot Day gleich elf Tage nach hinten verschoben werden können. Die Senkung des CO2-Verbrauchs um 50% würde das Datum um 89 Tage nach hinten schieben. Dann gibt es noch viele weitere Möglichkeiten, gerade in der Gastronomie hat eine Verbesserung ja viel größere Ausmaße als im Haushalt.

Zurück in die Zukunft

Wenn wir Energie sparen, dann richtig. Neue Geräte bringen im Profi-Einsatz ein Vielfaches an Reduzierung, die Umstellung auf saisonale Lebensmittel und der Kauf von langlebigen Geräten würden den Tag noch mal nach hinten schieben. Bis er den 31.12 erreicht hat – dann gibt es diesen Tag nicht mehr. Lasst und die Geschichte doch einfach umdrehen.

Der Overshoot Day lag vor 20 Jahren Anfang Oktober, 1985 Anfang November und 1975 Anfang Dezember. Auch da ging es uns gut – die Technik ist heute viel weiter. Das ist leicht zu schaffen, wenn viele mitmachen.

Green Chefs Partner haben die Möglichkeit, als Vorbild zu arbeiten und einen großen Vorteil gegenüber anderen Betrieben aufzubauen – denn das Thema wird immer wichtiger. Je mehr Gäste Ihr erreicht, umso mehr schaffen wir alle zusammen.

Mehr Infos und persönliche Rechner unter https://www.overshootday.org/

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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