„Josef Floh“ nennt den niederösterreichischen Gastwirt niemand – er ist eben der Floh. Sogar seine Frau Elisabeth nennt ihn so. Bekannt ist der Gastwirt aber auch als „Wirt des Jahres“, gekürt vom Wirtshausführer 2014 und der Falstaff 2016, selbst verleiht er den „Floh Wein-Oscar“ für den besten Wein der Region. Er kommt einfach viel rum und bei den Gästen und Kollegen gut an.

Vor allem aber ist der Floh für seinen beispielhaften Umgang mit regionalen Ressourcen berüchtigt. Ein Markenzeichen hat der Gastronom aus Langenlebarn auch: Einen Strohhut im Stil von Al Capone, ohne den man ihn eigentlich nie antrifft.

Unter einem Hut: Dorfwirtshaus und Haubenlokal

Der Floh - Konsequent regional, kompromisslos partnerschaftlich
Der Floh – Konsequent regional, kompromisslos partnerschaftlich

Die Gastwirtschaft „Der Floh“ ist ein echtes Dorfwirtshaus, in dem sich die Leute zum Kartenspielen und Frühschoppen treffen. Aber auch ein Lokal, das seit vielen Jahren vom Gault Millau mit zwei Hauben ausgezeichnet wird. Seit nunmehr fast 25 Jahren betreibt Josef Floh, der von allen nur „Der Floh“ genannt wird, das Wirtshaus. Mit beispielhafter Konsequenz für beste Produkte aus der Region und einer Leidenschaft für seinen Beruf, die man ihm einfach ansieht.

„Wir haben einmal monatelang kein Rindfleisch auf der Karte gehabt, weil ich keinen Lieferanten gefunden habe, der mich verstanden hat,“ sagt der Floh. Er macht in seiner Küche einfach keine Kompromisse. Die Beziehung zu seinen Produzenten und ein verantwortungsbewusster Umgang mit der Natur sind für ihn ebenso selbstverständlich. Durch die Zusammenarbeit mit den richtigen Lieferanten, die eben auch seiner konsequent regionalen Linie entsprechen, kann er eine zuverlässige Qualität gewährleisten.

Konsequent: 90 % der Waren kommen aus dem Radius 66 km

Der Floh - Unterwegs mit dem E-Mobil
Der Floh – Unterwegs mit dem E-Mobil

Der Floh betitelt sein Konzept mit „Radius 66“ – 90 Prozent seiner Waren kommt nämlich aus dem Umkreis von maximal 66 Kilometern. „Ich wollte zuerst einen Radius 33 machen. Wir haben bei fast jedem Bauernhof der Umgebung angeklopft und dann gemerkt, dass es ein zu ambitioniertes Ziel sein könnte. Radius 66 deckt, da wir mit Langenlebarn recht zentral liegen, fast ganz Niederösterreich, Wien und Burgenland ab.“

Ist der Floh unterwegs, nutzt er dafür sein Elektrofahrzeug, eine Neuanschaffung aus den letzten Jahren, auf die der pfiffige Gastwirt schon ein wenig stolz ist.

Einschränkungen durch Saisonalität? Nicht für den Floh!

Wer auf Regionalität so viel Wert legt wie der Floh, denkt und kocht natürlich auch saisonal. Einschränkungen sieht der Gastwirt dadurch eigentlich nicht: „Man wird aufmerksamer und fokussierter, schaut genauer, was man hat und was man daraus machen kann.“ Damit auch im Winter über ausreichend Gemüse und Obst aus regionaler Produktion in der Küche verfügbar sind, kocht das Küchenteam bis zu 7.000 Gläser über das Jahr hinweg ein.

Aus dem Fleisch von Schwein, Lamm, Kaninchen und teilweise auch Wild, das er in der Region einkauft, macht der Floh Blunzen, Leberwurst, Bratwurst, Gesurtes und manchmal sogar ein Kübelfleisch, bei dem das gesurte oder gekochte Fleisch mit Schmalz übergossen und in Gläsern abgefüllt wird. Gelernt hat er dies in Jugendjahren von seinem Vater. Für den Gastronomen hat das auch mit Respekt vor der Arbeit der Bauern und vor dem Produkt zu tun.

Hinter dem Gasthaus bewirtschaftet der Floh seit einigen Jahren auch einen 450 Quadratmeter großen, bio-zertifizierten Acker. Einfach, um ein besseres Gefühl dafür zu bekommen, wie es ist, biologische Landwirtschaft zu betreiben.

Wir freuen uns, einen so ambitionierten Gastwirt in unseren Reihen der Green Chefs willkommen zu heißen!

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