To-go ist ein Trend, der dem Lifestyle-Gefühl vieler Menschen entspricht. Schnell etwas Warmes auf die Hand, schnell weiter, absolute Flexibilität. Dicker, fetter Haken an der Sache ist allerdings der wachsende Haufen Verpackungsmüll, der zurückbleibt. Reinen Gewissens lässt sich to-go also kaum leben.
Take-away-Verpackung aus Makroalgen
Clevere Gastronomen setzen auf recyclebares Verpackunsmaterial aus Rohstoffen wie Holz, Gras oder gar Bioabfällen. Auch Pfandsysteme für Take-away-Geschirr etablieren sich immer mehr. Die Forscher des Alfred-Wegener-Instituts im Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung arbeiten derzeit an einer Verpackungslösung, die biologisch abbaubar und sogar essbar wäre. Dafür verwenden die Mitarbeiter des MakPak-Projektes Makroalgen.
Für die neuartige Verpackungslösung werden ausschließlich marine, spezifische Makroalgen-Rohstoffe zur Reststoffverwertung verarbeitet. Das Rohmaterial soll weiterhin mit Extrakten ausgewählter Makroalgenarten, die bioaktive Inhaltsstoffe beinhalten, veredelt werden, damit die Verpackungslösung nicht nur normiert und nachhaltig ist, sondern auch positive Wirkung auf die zu verpackenden Lebensmittel haben, sondern des Weiteren einen gesundheitlichen Mehrwert für den Verbraucher bietet. Die Herausforderung für die Forscher besteht darin, dass das Behältnis weder nach Alge schmecken, noch abfärben oder aufweichen darf. Bis die Verpackungslösung auf den Markt kommt, wird es aber wohl noch mindestens zwei Jahre dauern.
Verpackungsmüll reduzieren
Von 2010 bis 2015 ist der Verbrauch von Serviceverpackungen in der Gastronomie von jährlich 110 Kilotonnen auf 256 Kilotonne um insgesamt 133 Prozent gestiegen. Angesichts der immer größerer Verpackungsmengen in der Gastronomie soll die nachhaltig produzierte, entsorgbare und/oder essbare Verpackungslösung als Darreichungsform für Lebensmittel im Außerhausverzehr sowie im Imbiss-Segment dazu beitragen, die Mengen an Verpackungsmüll zu reduzieren.